Die 12 mR Yachten runden die südliche Wendemarke |
Heute gingen die Regatten der Schönen und Schnellen auf der Inneren Flensburger Förde in die erste Runde. Der erste Lauf der großen 12 mR Yachten und der grazilen 22-er Schärenkreuzer sollte um 14 Uhr starten. Aber entgegen der Wetterprognose beginnt der Tag trübe mit tief hängen dunkelgraue Wolken. Ein lustloser Wind kräuselt morgens das Wasser im Flensburger Hafen. Auf der Förde verwischten Regenschauer die Sicht auf das Westufer.
Auch wenn es nicht so aussieht: Petrus hat heute ein Herz für die Segler. Er hält sich wieder einmal an die Regel "Kommt der Regen vor dem Wind, Segler wache auf geschwindt". Und voilà! Kurz vor bevor die Teilnehmer den Glücksburger Yachthafen verlassen, lockert sich die Wolkendecke und gleißende Sonnenflecken ziehen rasch über das hellgrün aufleuchtende Wasser der Regattabahn. Geichzeitig nimmt der Wind zu und steigert sich in Böen auf bis zu geschätzten sechs Beaufort. Grellweiß leuchten jetzt die Schaumkämme der Wellen. Als dann die ersten 12-er den Schutz der Hafenmole verlassen ist klar: Heute ist das Segelwetter so gut, wie man es sich nur wünschen kann. Bald ziehen dicke Hafenwolken über den hellblauen Himmel. Danke, Petrus!
FLICA II aus dem Jahr 1939 bereitet sich auf das Rennen vor. Gleich wird das Schlauchboot ablegen. |
Auch VANITY V aus dem Jahr 1936 macht sich bereit. |
Wir halten uns gut auf Abstand, schließlich sind wir (Zaun-) Gäste bei dieser wunderbaren Veranstaltung.
HETHI aus dem Jahr 1912 auf Vormwind-Kurs |
FLICA II (re., 1939) vor SPHINX (1939). Im Hintergrund das Feld der Schärenkreuzer |
Mittlerweile hat der Wind zugenommen. Jetzt zieren Schaumkronen fast alle Wellenkämme. In langen Böen legt der Wind noch einmal zu und wir sehen, wie eine 1st-rule 12 mR-Yacht ein Reff in das Großsegel bindet. Der Wind weht lange Wellen über das Tuch, bis die Schoten dicht geholt sind und die Yacht wieder Fahrt aufnimmt. "First rule", das sind Schiffe, mit einem Rigg, das vor 1918 für Regatten freigegeben war. Heute kann man sie leicht an dem Gaffelsegel erkennen. Wir vermuten, es ist HETHI.
Obwohl wir langsam sind, verglichen mit den Teilnehmern der Robbe & Berking Sterling Cup Regatta, könnten wir vom Rand her in "Schussweite" an das Feld herankommen, denken wir. Das haben wir unter Segeln nicht ganz geschafft. Bald ist das Regattafeld vorbeigezogen.
Zeit für uns, nach Flensburg zurück zu segeln.
Alle Fotos: Manfred Schmidt