29.01.16 Alte am Steuer

Rettung in Hayle, Cornwall
Foto: esys.org


Zur Zeit werden in den Medien zwei Themen ganz hochgeschriebn. Das zweite von denen ist: "kann man alte Autofahrer eigentlich noch unbeaufsichtigt ans Steuer lassen"? Beide Themen könnten Traditionssegler zur Kenntnis nehmen oder auch nicht. Schließlich betätigen sie sich nicht als Schlepper und wenn sie mit ihrem alten Schatz segeln, machen sie keine Straße unsicher. aber jetzt kommt eine Meldung des Internetportals "Europäisches Segel Informationssystem". Unter dem Datum 28.01.2016 berichtet es von zwei amerikanischen Senioren, die zur Zeit mit ihrem Colin Archer Kutter NORA die nordeuropäischen Seenotretter in Atem halten:
Katastrophensegler wurden 9mal in 7 Monaten gerettet
(28.01.16) Die beiden 71-jährigen amerikanischen Segler Bob Weise und Steve Shapiro mussten binnen sieben Monaten neun Mal aus Notsituationen gerettet werden, seit sie im Juli 2015 mit dem 18-Tonner "Nora" in Norwegen mit Ziel Nordamerika ausliefen. Der jüngste Vorfall war ein Feuer an Bord am Nachmittag des 26.1., als sich das 40 Fuß lange Boot in Hayle am Kai auf die Seite gelegt hatte. Der Hafenkapitän entdeckte den Brand, als Rauch aus einer Luke im Vorschiff drang.
Der South West Ambulance Service und Devon and Cornwall Police Service wurden daraufhin von ihm alarmiert. Die Cornwall Fire & Rescue Service schickte je ein Einsatzfahrzeug der Hayle Fire Station und aus Tolvaddon zum Brandort. Aus Sicherheitsgründen wurden auch Rettungsteams aus Penzance und Falmouth mobilisiert. Mit Atemschutz, zwei Schläuchen und einer Leiter waren sie im Einsatz.
Die beiden Segler waren, wie sich herausstellte, zum Einkaufen an Land gegangen und hatten eine Kerze brennen lassen. Als sich die Yacht mit fallendem Wasserstand auf die Seite legte, erfasste die Flamme Kleidung an Bord. Das Boot wurde erheblich beschädigt und sollte nun erst einmal in Hayle repariert werden.
Erst am 19.1. wurde die "Nora" auf Bitte der Falmouth Coastguard vom RNLI-Boot aus St Ives 1,5 Meilen vor der Küste mit Maschinenschaden abgeschleppt. In der Woche zuvor hatte das Boot zu sinken gedroht, als es in Cornwall nicht richtig festgemacht war. Am 25.1. war die "Nora" in Hayle eingelaufen.
Zuvor waren Rettungsboote in Norwegen, Dänemark, Schottland und Nordirland im Einsatz für die Yacht gewesen. Vor Norwegen hatte es Schaden am Propellerschaft gegeben, vor Dänemark versagte die Batterie, zwei Mal lief die "Nora" in Schottland auf Grund und hatte Propellerprobleme und in Nordirland kam es zu einer neuerlichen Strandung. In Cornwall trat ein mechanischer Schaden auf, und einmal kam einer der beiden Segler in Schwierigkeiten beim Versuch, mit einem Ruderboot an Bord zu kommen.
Peter Haddock,Hafenkapitän in Hayle, machte sich nun um die Sicherheit der beiden große Sorgen, konnte aber auch nicht mehr als seinen Rat anbieten. Sie seien eine "Katastrophe, die darauf warte, zu sich zu ereignen". Shapiro, ein Autor aus Kalifornien, sagte, er segele, seit er neun Jahre alt war, Weise ist ein ehemaliger Hubschrauberpilot der US Army und Vietnamveteran.
Quelle:Tim Schwabedissen
Nun kann man darüber so oder so denken. Wir bemühen uns an dieser Stelle immer das Positive einer Nachricht herauszuheben. Deshalb seien uns zwei Anmerkungen gestattet:
  1. Immerhin haben es die Beiden in sechs Monaten von Norwegen nach Cornwall geschafft. Der Generalkurs zur Barfußroute scheint also noch zu stimmen. 
  2. Rettungskräfte, alte Segler und schlussendlich auch Colin Archer Kutter können eine Menge aushalten.