"Was ist eigentlich aus dem Modell der FORENING geworden?" Sie soll an die Zeit der Westindienfahrer zu erinnern, die im späten 18 Jahrhundert von Flensburg aus in die Karibik fuhren, vollbeladen mit Materialien und Lebensmitteln, die auf den dänischen Jungferninseln zum Unterhalt der Zuckerrohr-Plantagen benötigt wurden. Mit Fässern voller Roh-Rum kamen sie zurück und fütterten die Rum-Destillen der aufstrebenden Stadt.
Kristallisationskern der Erinnerung an die goldenen Jahre der Stadt soll der Nachbau der historischen Schnaubrigg FORENING werden. Um den Bau auch schiffsbau-historisch abzusichern, wurde vor drei Jahren zunächst ein Modell im Maßstab 1:3,5 begonnen. Der Rumpf war im Jahr 2014 fertig. Er steht seitdem
neben der Hulk des Snurrewadenkutters HARRY auf der Museumswerft. Einige
Rundhölzer sind auch schon fertig. Seitdem schien sich nicht mehr viel zu bewegen, auf der Baustelle.
Aber wer genau hinsieht, erkennt, dass es weitergeht, wenn auch in kleinen Schritten. Jetzt baumeln in der Bootshalle zahlreiche Juffern und warten, dass der Lack trocknet.
Juffern, die altertümliche Bezeichnung für Jungfern, sind wesentlicher Teil der Haltevorrichtung von Masten auf traditionellen Segelschiffen. Paarweise mit sogenannten Taljereeps verzurrt, spannen sie sie die Wanten, mit denen die Masten seitlich gestützt werden.
Seitdem Stahl das Holz als Baumaterial für Schiffe verdrängt hat, haben Wantenspanner genannte Spannschlösser nach und nach die Funktion der Juffern übernommen.
Woher die Bezeichnung "Juffern" für die Vorläufer der Wantenspanner stammt, ist nicht bekannt. Das Seglerlexikon von Joachim Schult (Kleine YACHT-Bücherei, Klasing+Co)
beschreibt zwar, was sie sind, verschweigt jedoch leider, woher die
Bezeichnung stammt. Auch das Lexikon der Seefahrt (transpress
VEB-Verlag) ist in dieser Hinsicht unergiebig.Selbst das in vielen Fragen maritimer Ethymologie sehr informative Werk "Himmelsbesen über weißen Hunden" von Konrad Reich und Martin Pagel (transpress VEB-Verlag) hilft nicht wirklich weiter.
Das Wort ist neben seiner Bedeutung im Bereich der Segelschiffe noch in der Zoologie für Blattläuse und Libellen bekannt und als usprüngliche Bezeichnung für unverheiratete Frauen bzw. Mädchen. Die sind jedoch im Gegensatz zu Juffern ungebunden. Das führt also auch nicht weiter. Dass es jedoch etwas mit den Jungferninseln zu tun hat, ist eher unwahrscheinlich.
Dieses Tagebuch wird für Liebhaber und Freunde traditioneller Segelschiffe geschrieben. Es gibt ausschließlich persönliche Eindrücke und Gedanken wieder. Daher ist es unvollständig und subjektiv. Für Irrtümer bitte ich um Nachsicht. Vielleicht findet ihr Zeit, einen Kommentar an die Mailanschrift in "Impressum/Kontakt" zu schreiben. Dafür schon im voraus herzlichen Dank! Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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