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Regatten ohne Schiffe? Einfach unvorstellbar! Doch Regatten ohne Menschen? Einfach sinnlos.
Das Rennen ist gelaufen, nach Stunden auf der Förde, bei nasskaltem Starkwind und kräftigen Schauerböen kommt das Finale des alljährlichen maritimen Spektakels: Die traditionelle Preisverschleuderung lockt das Schiffsvolk an die Kaikante. Zwar kennt jeder das Ergebnis der Regatta, soweit das eigene Schiff betroffen ist. Wer die Linie als Erster passiert wird verulkt und muss kübelweise Spott über sich ergehen lassen, wird mit ausgesucht scheußlichen Sachpreisen bedacht. Recht so, wer mag schon Streber! Und alle schauen zu, lachen und johlen bei jeder Pointe. Die Stimmung steigt, je länger es geht. Selbst die auf den hinteren Plätzen sind ein wenig bei dem Gedanken getröstet, nicht im Zentrum der Veralberung stehen zu müssen. Und dann die Zweiten! Sie bekommen die drei Liter Rumflasche, seit Jahren geziert von einem speziellen Etikett mit dem aktuellen Bildmotiv der Regatta. Sie wird auf einigen Schiffen schon bald geleert sein. Und alle anderen genießen die Zeremonie, die Enge in der Menge und schauen nach bekannten Gesichtern. Hier ist der Ort, an dem man Freunde trifft, die sonst schwer zu erreichen sind. Und spätestens dann ist es wieder da: Das unvergleichliche Gefühl der Rum-Regatta.
Jetzt kommt noch der Abend, dann die Heimreise, ein Sommer auf dem Wasser und ein ganzes Jahr Vorfreude auf die nächste, die 37. Bis dann und gute Reise!
Fotos: Harald Harpke