16.04.17 Osterspaziergang

Das kleine, liebevoll gestaltete Fischereimuseum an der
Ostseite erinnert an die ehemalige i Fischerei in
Flensburg
Es zeigt alte Hafenansichten, Geräte der Küstenfischerei...
Nein, jetzt kommt nicht der vielzitierte Text aus Faust. Nur ein paar Fotos von heute morgen. Nach einem Start in den Tag bei dem leichten Nieselregen, dem ältere englische Fräulein ihren berühmten Teint verdanken hatte Petrus später ein Einsehen mit den eiersuchenden Kindern und schob die Wolken auf Seite. Nicht komplett, aber doch so weit, dass Stadt und Hafen immer wieder minutenlang in gleißendes Sonnenlicht gehüllt wurden. Ideal, um eine Runde um den Hafen zu laufen. Egal, wenn das Mittagessen deswegen erst zur Teezeit zuende ging. Kaum zu Hause, prasselten schwere Schauer auf die Dächer. Na, wenn schon. Wir sind ja schon wieder unter Dach und Fach.
Und noch mehr Geräte. Hier sind es Aalstecher; Sie sind
heute verboten. Es gibt aber noch mehr zu sehen.
Und was man hier so fischen kann. Hier lebende Dorsche
im Aquarium.
Von der Ostseite her sehen wir die Altstadt mit den Traditionsschiffen am Bohlwerk davor immer wieder gerne an.
Heute Fällt uns das kleine Fischereimuseum ins Auge. Außen schmuck hergerichtet und innen sehr informativ. Es zeigt gerade so viel, dass man es auch mit kleineren Kindern besuchen kann (Eintritt frei) ohne die älteren zu unterfordern. Außerdem sind auch historische Fotos ausgestellt, die zeigen den Hafen von der selben Stelle aus, nur eben Jahrzehnte früher. Für Technik-Freunde ist etwas versteckt auch ein SABB HK10, ein typischer Bootsmotor von damals, ausgestellt. Fehlt nur eine Tonspur mit dem typischen "tok-tok-tok" Geräusch des Einzylinders. Und wie geschickt die Bootsführer damit umgingen! Die meisten Fischerboote hatten einen so genannten Verstellpropeller. Mit dem konnte der Schub bei laufendem Propeller stufenlos von voll voraus auf voll zurück verändert werden. Zusammen mit dem Radeffekt konnte das Boot auf kleinstem Raum aufgestoppt und gewendet werden. Allerdings waren die Boote nicht so schnell wie die Flitzer der Kleinfischer von heute. Mit Außenbordmotoren schnell
Die rassigen Rennyachten sind Zeugen der
Sportschifffahrt früher, werden aber immer noch
bei internationalen Ausscheidungen auf Sieg gesegelt.
auf Gleitfahrt gebracht, hat der moderne Fischer kürzere Wegezeiten. 

Unser Weg führt heute bis zur Steganlage der Robbe& Berking Yacht Werft im Industriehafen. Da liegen schon ein paar der großen klassischen Regattayachten im Wasser und warten darauf, für die kommende Saison geriggt zu werden. Schön, die schnellen Exklusiven zu sehen. Mag ja sein, dass geniale Yachtkonstrukteure die Leistung
Die ehemaligen Berufssegler im Museumshafen auch.
An jedem Himmelfahrt-Wochendende messen sie sich
bei der Rmregatta.
der modernen Rennyachten im Vergleich immer mehr verbessert haben. Doch was wir hier sehen, gefällt einfach besser. Das Problem ist leider: Geschwindigkeit kann man objektiv messen, Stil und Ästhetik nur subjektiv empfinden - wer's kann.
Es geht den gleichen Weg zurück. Auf dem Rückweg haben wir Muße, die Altstadt zu betrachten. Trotz der einmaligen Kulisse, bleibt unser Blick am Museumshafen hängen. Auch hier sind noch nicht alle Boote fertig für die Segelsaison, manche werden erst zur Rumregatta aus dem Winterhafen zurück sein. Wer sein Boot in der dunklen Jahreszeit nicht zur jährlichen Wartung bei einer Werft abgeben kann (kann hier keiner) ist auf kurze Wege zwischen Wohnung und Hafen angewiesen.