In der letzten Zeit wurde und wird viel über die Sicherheit von Traditionsschiffen in Deutschland geschrieben und gestritten. Das ist notwendig, aber auch in mancher Hinsicht sehr theoretisch. Hier eine Idee zur Praxis aus Norwegen. Kopieren erwünscht.
Der norwegische Colin Archer Club hat sich eine besondere Verwendung abgelaufener Rettungsinseln als Sicherheitsübung ausgedacht und bei einem regulären Treffen in die Tat umgesetzt. Sieht man auf die Kleidung, ist es bei dieser Aktion im hohen Norden auch nicht wärmer als bei einer Veranstaltung für Traditionsschiffe hier im "echten Norden".
Der Seilskøyteklubben Colin Archer - SSCA ist natürlich dem Thema Sicherheit auf See besonders verbunden. Schließlich gehört der Name des norwegischen Konstrukteurs zum Gründungsmythos der Seenotrettung an der rauen Küste des Landes. Vielleicht sind die segelnden Rettungsboote des genialen Norwegers schottischer Abstammung die bekanntesten Bootstypen nach seiner Konstruktion. Mindestens genau so bekannt ist u.a. die FRAM (1882), das Expeditionsschiff von Fridtjof Nansen. Kein Holzschiff hat jemals so hohe nördliche und südliche Breitengrade befahren wie dieses. Daneben zeichnete Colin Archer in ihrer Zeit erfolgreiche Regatta- und Tourenyachten. Eine Anekdote gibt es von der Regatta zur Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (jetzt Nord-Ostsee-Kanal) im Jahr 1895. Am Tag der Wettfahrt herrschte raues Wetter, mit Starkwind und Sturmböen. So blieben viele der Segler an ihren Ankerbojen. In diesem Rennen ging der aus Norwegen angereiste Kutter STOREGUT aus der Feder von Colin Archer als schnellste Teilnehmerin ihrer Klasse über die Ziellinie*). Seine Majestät, obwohl bekennender Norwegen-Fan, werden wohl darüber nicht amüsiert gewesen sein. Dennoch haben Er geruht, dem Eigner und Skipper Fred Olsen, den "Hohenzollern Cup" als Preis zu überreichen.
Als Colin Archer 1921 im Alter von 89 Jahren starb, hatte er über 200 Schiffe, 70 Yachten, 60 Lotsenboote, 14 Rettungsboote und 72 andere Wasserfahrzeuge gebaut (WIKIPEDIA)
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*)
Colin Archer and the seaworthy double-ender
by John Leather
Waterside Publications Ltd. 1975/1995
ISBN 0-9524679-6-8
Dieses Tagebuch wird für Liebhaber und Freunde traditioneller Segelschiffe geschrieben. Es gibt ausschließlich persönliche Eindrücke und Gedanken wieder. Daher ist es unvollständig und subjektiv. Für Irrtümer bitte ich um Nachsicht. Vielleicht findet ihr Zeit, einen Kommentar an die Mailanschrift in "Impressum/Kontakt" zu schreiben. Dafür schon im voraus herzlichen Dank! Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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