22.12.14 Freitag: Grogtörn

Der Stoff, aus dem die Träume sind
"No frost", diesen Hinweis findet man an Lebensmitteln, die nicht gefroren werden dürfen. Es scheint, dass an der zweiten Dezemberhälfte auch so einen gebietender Hinweis haftet. 
Während die Polkappen schmelzen, werden auch hierzulande die Winter immer wärmer. Ein Blick aus dem Fenster genügt, um die Hoffnung auf weiße Weihnacht und Eisschollen auf der Förde fahren zu lassen. Insgesamt also schlechte Voraussetzungen für die traditionsreiche Kurzreise der eisenharten Segler, die sich weder von tiefen Temperaturen noch von prasselnden Hagelböen abhalten lassen, die Leinen loswerfen und am zweiten Weihnachtstag gegen Schnee und Nebel "Ochseninseln rund" fahren.
Sehleute und Seeleute auf dem Bohlwerk
Schon vor zwei Jahren titelte das Flensburger Tageblatt über den Grogtörn des Museumshafens "Der harte Kern wird immer kleiner". Die Feststellung bezog sich darauf, dass nur noch vier Traditionssegler vom Bohlwerk aus starteten um gegen den Preis einer Buddel Rum Jeden und Jede auf eine Rundreise über die Innere Förde mitzunehmen. In diesem Jahr ist die Kernschmelze zu ihrem, hoffentlich vorläufigen, Ende gekommen: Es gibt es kaum einen harten Kern mehr, der schmelzen könnte. So wie es aussieht, werden heuer nur zwei Traditionssegler ein letztes Mal im Jahr die Segel vorheißen und an den Wind gehen.
Da trifft es sich gut, dass eine kleine Flotte von alten Motorschiffen aus dem Historischen Hafen in die Bresche springt und zum Grogtörn einlädt. Auf ihnen gibt es teilweise sogar überdachte Plätze.
Welche Schiffe mitmachen, ist hier zZt. nicht bekannt. In der Zeitung werden Segler, Schlepper und Barkassen genannt ¹). Also einfach mal mit 'ner Buddel Rum zum Bohlwerk gehen und gucken, wer da kommt.
Wie in der Zeitung zu lesen war, sollte man ab 10.30 Uhr dort sein. Wer zuerst kommt, bekommt einen Platz und wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Der Grogtörn selber startet um 11.30 Uhr.
Und dann ist da noch die kleine erbetene Sonderabgabe: Weil Schiffsmotoren nicht mit Rum, sondern nur mit Diesel zum Leben erweckt werden können, würden sich die Schipper über einen kleinen "Obolus" freuen, auch wenn das Ziel der Reise nicht der Hades, sondern das alte Motorschiff GESINE ist. Dort soll es heiße Suppe, viel Geselligkeit und neue Grogtörnlieder geben.

Ansprechpartner im Museumshafen ist Harald Harpke, Telefon 0461-29318.



Kulturgut vom Grogtörn 2012 (Aufgaben an die Mitsegler für die Gesangsdarbietung
zum Abschluß des Grogtörns auf der GESINE)
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¹) Mittlerweile werden folgende Schiffnamen genannt:

Der Schlepper FLENSBURG will 15 Eis(Regen-)heilige mitnehmen.
Die Barkassen SOLITÜDE kann mit ca. 10 und die MARIA MERIT mit 5 Gästen fahren.
Die Weltumsegler Michael Wnuk mit seiner Segelyacht MARLIN will teilnehmen, ebenfalls die Motoryacht GILOTT und ein alter Grogtörnsegler mit seiner FREMTID

Ungewiss ist noch, ob die Motoryacht MARLIN und der Schlepper LUCY ebenfalls mitfahren

Und besser noch: in der Zeitung wird der renommierte Wetterexperte Meno Schrader mit einer Prognose für trockenes Wetter zitiert.