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Hat jemand den Stöpsel gezogen? Der Wasserstand im
Hafen wird vom Wind über der Ostsee bestimmt. |
Für Leute von der Westküste ist ein niedriger Wasserstand keinen müden Bericht wert. Sowas sieht man dort zweimal am Tag. Anders an der Ostküste Schleswig-Holsteins. Hier spricht man schon von Niedrigwasser, wenn der Wasserstand nur einen Meterdreissig niedriger ist als der durchschnittliche Wasserstand
¹). Das war am 09. Januar 2005. Gemessen daran ist es heute noch nicht einmal Mittleres Niedrigwasser und bis zum niedrigsten Wasserstand in demselben Zeitraum bleiben noch fünfzig Zentimeter. Den Unterschied macht auch nicht der tatsächliche Wasserstand, sondern, wie gut die Hafenanlagen und vor allem die Schipper die Festmacherleinen vorbereitet haben. "Angebunden wie eine Ziege", sagt man, wenn die Leinen für den niedrigen Wasserstand zu kurz sind. Dann "hängt" das Schiff in den Leinen. Fällt das Wasser auf noch niedrigeres Niveau, kann man leicht feststellen, wodurch sich der nicht mehr frei schwimmende Untersatz Erleichterung verschafft: Indem er die Leinen durchreisst, oder indem er einen Poller oder eine Klampe opfert. Bei einigen Schiffen im Museumshafen wird man das vielleicht noch heute feststellen können (hoffentlich aber doch besser nicht!). Die Klassischen Yachten in der Hafenspitze haben es besser. Sie können den Wasserstand ignorieren: Sie haben an einem Schwimmsteg und Bojen festgemacht.
Dabei muss niemand dauernd zum Hafen rennen, um sich über die Lage zu informieren. Glücklicherweise gibt es die Anwendung "
Pegel Online" der Wasser- und Schifffahrtsdirektion. Dort können die Stände aller Pegel in ihrem Bereich abgelesen werden. Die Anzeige wird alle zwei Minuten aktualisiert.
Ein Blick auf die Seite könnte sich in dieser Nacht lohnen: Der Westwind soll sich zum Sturm auswachsen. Bei dieser Wetterlage sinkt der Wasserstand häufig sehr schnell und tief.
¹) Im Zeitraum 02. November 2000 bis zum 31. Oktober 2010
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RYVAR hat noch viel Spielraum... |
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... PIROLA auch, etwas weniger |
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Diese beiden sind näher dran |
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WIEBKE BOHLEN: einen Schritt vorm "Aufhängen" |