08.12.14 Traditionssegler ausgeplündert


HANSINE
Foto: sh:z
Wie die sprichwörtliche Weihnachtsgans wurde in Lübeck ein Traditionssegler gerupft. Opfer des Diebstahls ist HANSINE, ein Haikutter, der auch hier in Flensburg bekannt ist.
Mit dem Foto (oben) machte das Flensburger Tageblatt heute morgen einen Artikel auf, in dem die Folgen der Diebesattacke geschildert werden. Alles was einigermaßen von Wert und verhältnismäßig leicht abzubauen war, ist von dem Schiff entfernt worden. 
Das Presseportal der Polzei berichtet zu dem Fall:
Lübeck (ots) - Auf einem im Hansahafen kurzfristig festgemachten Traditionssegler wurde eingebrochen und diverse Gegenstände entwendet. Das Schiff wurde regelrecht geplündert. Der 26m lange Traditionssegler "Hansine" hatte im Hansahafen an der Wallhalbinsel festgemacht. Die Besatzung ging von Bord. Als ein 55-jähriges Crewmitglied aus Schönefeld am 05.12.2014 wieder an Bord ging musste er feststellen, dass auf dem Schiff eingebrochen worden war und mehrere Gegenstände abgebaut und entwendet wurden. Im Inneren des Schiffes wurde die gesamte Elektronik samt Funk- und Navigationseinrichtung ausgebaut; sämtliche angeschlagenen Segel und Ersatzsegel wurden entwendet. Im Steuerstand fehlte das Steuerrad samt Ruderanlage, den Kreiselkompass und die ca. 300 kg schwere Rettungsinsel nahmen die Täter auch mit. An Deck wurden verschiedene Messingteile abgebaut, selbst vor dem Besteck und den Kissen im Schiff machten die Diebe nicht halt. Insgesamt beläuft sich der Schaden nach Angaben des Eigners auf mehr als 100 000EUR. Die Tatzeit dürfte zwischen dem 27.11.2014 bis zum 05.12.liegen. Die Wasserschutzpolizeistation Lübeck hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise von eventuellen Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Die "Hansine" lag hinter der Kogge "Lisa von Lübeck". Auffällig ist das Segelzeichen in dem Großsegel. Es trägt das Zeichen FN 121 in schwarzer Farbe. Aufgrund der Diebesgutmenge wird davon ausgegangen, dass die Gegenstände mit einem größeren Fahrzeug abtransportiert wurden. Hinweise werden erbeten unter 0451/389710.


Das antike Hydraulik-Getriebe der Radsteuerung der HANSINE. Die Aufnahme entstand 2007 auf der Werft von Chr. Johnson
Am Großsegel mit dem Fischereikennzeichen FN 121  (Frederikshavn) wird der Dieb nicht viel Freude haben. Er wird es wohl zerschneiden müssen, um sich dadurch nicht zu verraten, denn diese Nummer gibt es nur einmal. Auch bei Steuerungshydraulik aus Bronze wird es ihm ähnlich ergehen. Sie ist ein antikes Stück, eine sehr seltene Ausführung. Es wäre wirklich ein Jammer, wenn es eingeschmolzen würde um Spuren zu verwischen.
Allerdings scheint es dem Dieb oder den Dieben nicht um den Materialwert gegangen zu sein, sonst hätten sie auch den Ständer unter dem Hydraulikgetriebe mitgenommen.  Er ist, wie das Getriebe, aus massiver Bronze. Aber vielleicht wurden síe bei der "Arbeit" gestört. Wie dem auch sei: Der materielle Schaden ist  beträchtlich - die Zeitung schreibt von rund 100.000 Euro. Der immaterielle Schaden ist es nicht minder. Wir wünschen der Polizei bei der Aufklärung viel Erfolg!