17.01.14 WIKING und das Glück im Freien

Nun zum dritten, aber nicht unwichtigsten Projekt, das wir bei unserem Besuch vor drei Tagen auf der Werft von Christian Johnson in Egernsund besichtigen konnten: Die Restauration der WIKING, über die wir seit Mitte letzten Jahres in lockerer Folge berichten.
Nun sind schon zahlreiche Planken angeschlagen. Wenn man bedenkt, dass auch die Spanten zumindest teilweise repariert oder gar ersetzt werden mussten, ist das eine Antwort auf die Frage: "Wieso dauert das denn so lange?" - falls sie denn gestellt wird. Solche tiefgreifenden Reparaturen betreffen auch die Statik des gesamten Rumpfes. Manchmal müssen neue Planken erst einmal  provisorisch angebracht werden, um dem Schiff für die folgenden Arbeitsschritte die notwendige Festigkeit zu geben. Das kann beispielsweise notwendig werden, wenn Spanten getauscht werden müssen. Im Fall der WIKING mussten Planken herausgenommen werden, um
überhaupt erst einmal an die Spanten zu kommen. Meist kann man diese nicht von innen her austauschen, weil dort die Inneneinrichtung im Wege ist. Seit dem letzten Besuch am 25. November ist schon eine Menge Holz verbaut worden. Der Rumpf ist mittlerweile nahezu vollständig geschlossen. Es sieht so aus, als ob die Werfttage für dieses Schiff abzählbar werden und WIKING bald wieder schwimmt.
Bei dem zweiten Bild fällt eine lustige Geschichte ein, die ein Bootsbauer aus Frest vor Jahren erzählte, als auf LIBELLE noch Feste des Museumshafens gefeiert wurden. Ihn habe einmal ein Touristenpaar angesprochen, als er im Schneeregen im Freien an einem  Schiff arbeitete. Die beiden erklärten ihm, er müsse ein glücklicher Mensch sein, weil er einen romantischen Beruf habe und immer an der frischen Luft arbeiten könne.
Mancher braucht nur wenig zum Glück.
Die Dampfkiste wird noch eine ganze Weile in Betrieb bleiben. Hier werden die Planken für WIKING gekocht.