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Sie sind für jeden Ostsee-Urlauber ein Hingucker – und viele Feriengäste richten ihren Urlaub nach den Segelwochen aus, um sie live - und möglichst unter Vollzeug – fahren zu sehen" Foto und Text: Osteenetz.de |
Die Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe aus dem Jahr 2001 wurde von der GSHW (Gemeinsame Kommission für Historische Wasserfahrzeuge), dem Dachverband für deutsche Traditionsschiffe in Fahrt, mit dem zuständigen Ministerium für Verkehr ausgehandelt. Anscheinend haben die Betroffenen ihre Interessenvertreter alleine loslaufen lassen, denn von Anbeginn führt die praktische Umsetzung zu Missverständnissen. Zuletzt ging es um die Frage, was ein Traditionsschiff eigentlich ist. Diese Frage beschäftigte schließlich sogar die Gerichte (die HAFENMELDUNGEN berichteten davon). Gleichzeitig machten einzelne Traditionsschiffe öffentlich und lautstark auf ihr Anliegen aufmerksam. Die Alarmrufe schreckten die Küstenorte auf. Bei Hafenfesten sind Traditionsschiffe als Staffage ein beliebter Touristenmagnet. Keine Traditionsschiffe = keine Besucher = weniger Steuereinnahmen ist die einfache Rechnung der Bürgervertreter. So gelangte das Thema auf die Ebene des
Bundestages. Eine neue Regelung muss also her. Folgerichtig heißt es jetzt im Koalitionsvertrag "Für den Erhalt der Traditionsschifffahrt werden wir dauerhafte
Regelungen erarbeiten". Als wenn das nicht schon bei der jetzigen Regelung beabsichtigt gewesen wäre. Also sollte man nicht zu früh jubeln, denn der Teufel steckt immer noch im Detail.
In
diesen Tagen haben sechs in diesem Themenkreis tätige Vereine und eine
Stiftung¹) einen Anlauf gewagt. Sie haben dem zuständigen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Vorschläge
überreicht. Nun bleibt noch,
auch die Traditionsschiffer in ihrer Mehrzahl bei der Festlegung der
Details mit einzubeziehen. Da fällt auf, dass die zuständige GSHW die Initiative nicht unterzeichnet hat. Sie ist immerhin der Dachverband der Unterzeichner und gleichzeitig der einzig von den Behörden anerkannte Ansprechpartner.
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¹) Die Initiatoren sind:
Förderverein RIGMOR von Glückstadt e.V.
Dampfer STETTIN e.V.
Historischer Hafen Flensburg gGmbH
Museumshafen Oevelgönne e.V.
Schiffahrts Compagnie Bremerhaven e.V.
Schleppdampfer WOLTMAN e.V.
Stiftung Hamburg Maritim