19.01.14 Hochwasser im Hafen

So sah es heute Mittag an der  Stadtpier aus. RYVAR liegt bei WInd aus E-SE an den Reibepfählen. Die ersten Wellen
spritzen bereits auf die Pier und das Wasser drückt schon aus den Gullys. Der Pegel zeigt knapp sechs Meter Wassertiefe.


Der Wasserstand im Flensburger Hafen wird vom Wind bestimmt. Je nach Richtung, Stärke und Dauer steigt oder sinkt der Pegel. Dazu kommt die Seiche, ein Effekt den jeder kennt, der schon einmal versucht hat, eine mit Wasser gut gefüllte, flache Schüssel zu tragen. Das Wasser gerät in Schwingung und schwappt über den Rand. Flensburg liegt am Westrand einer Schüssel mit dem Namen Ostsee.
Wegen dieser komplexen Wechselwirkung kann man der Wasserstand nicht vorhersagen, nur die Tendenz abschätzen.
Wenn der Wind aus östlicher Richtung (NE bis SE) über längere Zeit mit mehr als sechs bft weht, steigt der Wasserstand, er fällt, wenn der Wind aus West kommt.
Wenn aber der Wasserstand einmal sehr hoch oder niedrig ist, und dann der Wind schnell aufhört oder gar seine Richtung ändert, tritt der Seiche-Effekt ein. Dann können Hochwasser und Niedrigwasser schnell aufeinander folgen.

Hoch- und Niedrigwasser müssen Bootsleute zusätzlich zu ihren übrigen Aufgaben im Auge behalten, denn es lohnt sich bei diesen Extremen häufiger nach den Leinen zu sehen. Festmacher können dann schnell einmal zu lang oder zu kurz sein. Dann kann das gute Stück an Stellen scheuern, wo normalerweise kein Fender angebracht ist. Wenn es ganz toll kommt können Schiffe sich an den Festmacherleinen aufhängen oder, bei Hochwasser, die Festmacher von den Dalben abziehen. Wer ein Schiff im Hafen hat weiß das natürlich alles. Aber die HAFENMELDUNGEN werden ja auch von Interessierten im Binnenland gelesen. 
Wer den Pegelstand beobachten möchte: Hier ist der Link zu Pegel Online . Er wird alle paar Minuten aktualisiert. Um den Pegelstand im Flensburger Hafen abzulesen, kann der Name Flesburg in dem kleinen Register auf der Rechen Seite aufgerufen werden. Das ist ein wenig kniftelig, aber es geht.
Übrigens: Der Pegel steht am Anleger der Wasserschutzpolizei.