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Flensburger Schifffahrtsmuseum: Modell eines historischen Bootshafens. Im Hintergrund das ehemalige Zoill-Packhaus, in dem jetzt das Schifffahrtsmuseum untergebracht ist. |
Hannes hielt am letzten Freitag im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Bullauge" des Museumshafen Flensburg e.V., einen Vortrag den wir nur kurz erwähnten, weil die HAFENMELDUNGEN seine Bilder zum Vortrag noch nicht verfügbar hatten. Er war dem Thema "die Geschichte der
Entstehung und die komplette Erneuerung der Steganlage des
Lüttfischerhafens im Frühjahr 2012" gewidmet. Nun hat er die Fotos freundlicherweise auf eine CD gebrannt und wir können das Versäumte nachholen.
Wie angekündigt spannte der Vortrag den Bogen von den ersten Projektskizzen aus dem Jahr 1984 bis zur Rum Regatta im letzten Jahr, als die Reparatur und der Umbau der Anlage abgeschlossen wurden. Der Schwerpunkt lag auf dem Projekt im letzten Frühjahr.
Bereits in der fernen Vergangenheit hatten kleine offene Boote eigene Liegeplätze im Hafen, abseits der großen Fischerei-, Handels- und Marineschiffe. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen der beiden Größenklassen an einen sicheren Platz im Hafen. Daher war klar, dass auch die kleinen Fischerei-, Versatz- und Arbeitsboote einen eigenen Platz im Museumshafen benötigen.
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Foto: Museumshafen Flensburg e.V. |
Der "Lüttfischerhafen", so sein Name, hat natürlich seine guten und auch weniger guten Seiten. Die gute Seiten: er ist Ort eines aktiven Vereinslabens geworden, in das auch Jugendliche aktiv eingebunden sind. Jugendkutter, ABBI und MINNA RÖDER werden von ihnen gerne und deshalb gut und ausdauernd gesegelt. Wie es sich für einen Museumshafen gehört, ist der auf Holzpfählen gegründet, womit wir auch schon bei einer der weniger gute Seiten sind. Holz ist Lebensraum der gemeinen Bohrmuschel (teredo navalis). Sie hat, wie der Mensch, die üble Angewohnheit zu zerstören was ihr nützt. Das dauert zwar ein paar Jahre, bis das zerstörerische Werk vollbracht ist, aber dann müssen die Pfähle ersetzt werden. das war im letzten Jahr, neun Jahre nach der letzten Reparatur, wieder einmal fällig. Aktiven Vorstandsmitgliedern und Einsichtigen Menschen im Landesministerium zum Dank, kamen auch die erforderlichen Mittel zusammen. Denn auch den nachwachsenden Werkstoff Holz gibt es nur gegen Geld.
Ein weiterer Nachteil des Lüttischerhafens ergibt sich aus seiner Lage im Flachwasserbereich. Während er bei Niedrigwasser trocken fällt, steht das Hochwasser oft mehr als eine Handbreit über den Planken. Nun konnte der Steg etwas höher gebaut werden und einen eigenen Flutgang bekommen. Zusätzlich wurde eine "Südterasse" gebaut, wodurch es jetzt etwas mehr Platz für Gerätschaften und Boote auf dem Steg gibt.
Gebaut wurde mit Lärchenholz, einem landesüblichen Werkstoff für Steganlagen. Es ist auch ein treffliches Material für den Bootsbau.
Alle Bilder: H. Luckhardt