Lüttfischer. Die Apfelfahrt erinnert an ihren Beitrag zur Versorgung der Stadt in früheren Jahren Zeichnung: W. Kühn © |
Unter der Überschrift "Deutsch-Dänische Apfeltage" werden statt ihrer lediglich Fragmente der 38 Jahre jungen Attraktion genannt. Doch diese lenken eher vom Thema ab, als dass sie informieren. Beispiel gibt schon der erste Satz der Ankündigung "13.00Uhr Startschuss der 'Auroras Kanoner' für die Traditionssegler". Warum und wohin sie starten darf geraten werden. Stattdessen wird auf ein "buntes Programm" in "Graasten, Kollund und Glücksburg" hingewiesen.
Während die anderen im Kalender genannten Attraktionen für den Sonntag einer eigenen Tagesüberschrift wert sind, wird der Apfelmarkt als "Markt, auf dem die verschifften (Anm.: was für ein Wort!) Äpfel und andere regionale Produkte 'verhökert'" werden, beschrieben. Dabei gibt's Musik und andere Unterhaltung. Seit jeher sind besonders auch Kinder mit Freude dabei, etwa wenn sie ihren eigenen Apfelsaft pressen.
Die missratene Ankündigung verwundert, denn die Zeitung kennt die Apfelfahrt sehr gut; erst vor zwei Tagen hat sie einen informativer Artikel gedruckt.
So wie die Paralellveranstaltungen in anderen Orten längs der Förde einseitig hervorgehoben werden, informiert die Terminübersicht an der Tatsache vorbei, dass die Apfelfahrt seit mindestens zwanzig Jahren die durchaus schönen Feste in Graasten, Glücksburg und Kollund nach Kräften gefördert hat, zeitweise gegen den Widerstand der dortigen Ortsvertretungen. Sie hätte verdient, im Kalender mit Namen und Inhalt genannt zu werden und zwar für alle drei Veranstaltungstage. Viele Leser werden sonst fernbleiben oder sich anderen Zielen zuwenden. Ob das die Begeisterung der gemeinnützigen Akteure in Flensburg befeuert, mag sich jeder selber ausdenken. Die Apfelfahrt als einen im Wortsinn "Geheimtipp" zu behandeln hilft sicherlich nicht.
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*) Donnerstag, 12. Oktober 2017 FLT Seite 22 Die Woche in und um Flensburg