18.06.17 Begegnung mit Nachbarn

CATARINA
MALENA
Es gibt Tage, da muss man  einfach mal raus. Heute hält es uns nicht länger im Hafen. Dem Wunsch folgend weg von Besuchern, Erholungssuchenden Brötchenessern zu kommen und weg von der stets gleichen Aussicht auf Kontorhäuser und Klar Schiff. Also rasch etwas zu essen einpacken und was man sonst noch braucht. Ab zum Boot, raus aus dem Hafen und hinein in den sonnigen Sonntag mit mäßigem Nordwestwind. Vor uns hatte schon der Besanewer CATARINA abgelegt. Er ist derzeit Gast im Museumshafen. Bald sehen wir ihn nördlich der Ochseninseln. Wir sehen eine Weile nach dem alten Schiff mit seinen malerischen Linien.
MEJSEN af RIBE


BODIL
Während wir uns noch das Bild einprägen, werden wir von hinten angerufen "WIEBKE BOHLEN, ahoi!" Eine klassische Yacht nähert sich rasch. Dieses Prachtexemplar haben wir nie zuvor gesehen. Ein typischer Entwurf der 50-er Jahre, wie er uns gut gefällt. In England sagt man bei einem solchen Boot "no nonsense on deck" und tatsächlich ist MALENA schier, schlicht schön. Und wer hat uns so freundlich angerufen? Liebe Bekannte, die uns voller Freude ihre Neuererwerbung zeigen wollen. Komplimente von Bord zu Bord. Und was für ein Boot ist die Neuerwerbung? Es ist ein früher Entwurf von Olle Enderlein aus dem Jahr 1952. Gute Wünsche von beiden Seiten und schon eilt sie uns voraus.

Während wir mit achterlichem Wind rasch nach Norden segeln, kommt uns CATARINA schon kreuzend entgegen.
Eigentlich wollen wir mal nach Bockholm und dort ankern. Aber schon hinter Holnis Enge finden wir, es wäre schade um den guten Wind, wenn wir jetzt schon zum Ankerplatz kämen. Während wir noch über das "eigentlich" und seine Bedeutung für die Entscheidund sinnen, kommt uns MEJSEN af RIBE entgegen,  dänische Nachbarin im Museumshafen. Auf Gegenkurs bleibt keine Zeit uns zu erkundigen. Also kurzer Gruß und schon sind sie weg. In der Äußeren Förde bekommen wir den Wind gnau von hinten. Deshalb kreuzen wir mit langen Schlägen vor dem Wind. Da sind wir schneller und das Boot liegt angenehmer auf der Pinne. Bald erreichen wir die Sonderburger Bucht. Dort sehen in größerer Entfernung den Haikutter BODIL aus dem Museumshafen. Nun können wir das Boot raumschots laufen lassen. Pinne belegt, gibt's Cappucchino mit Haferkeksen aus Schweden. Fehlt nur noch der Butler im Frack zum servieren.

Als wir nach insgesamt 25 Meilen unseren üblichen Ankerplatz erreichen, endet ein schöner Ausflug im Sommer bei angenehmem Wind. "Damenwind", nannte man so einen früher, gleich dem Passat, dem beständigen, sanften, angenehmen.


Zur Krönung des Tages erreichen wir unseren Lieblingsankerplatz unter Vollzeug und Toppsegel. Herz, was willst Du mehr? Ach, ja. zum Abendessen gab es Ratatouille.