Mittlerweile hat sich der Museumshafen weitgehend entleert, die meisten Traditionsschiffe sind nach Kiel gereist. Dort werden sie zur Abwechslung Kulisse für Landtouristen sein. Die Abwechslung liegt aber nicht in der Rolle, sondern im Ort. In
CATARINA ALT 287 |
Aber weder Windjammerparade noch Rumregatta holen Bilder aus der Geschichte in unsere Zeit. Sie sind so echt wie der Cowboy der Zigarettenreklame im Vergleich mit dem Kuhhirten im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts. So wenig wie es damals Filter im Mundstück gab, so wenig schliefen damals Menschen in der Bünn.
Weitgehend original erhaltene Arbeitssegler sind sehr selten. Wenn aber jemand wirklich eines der raren Exemplare sehen möchte, das außen wie innen weitestgehend original erhalten blieb, bzw. rekonstruiert wurde, sollte noch an diesem Wochende in den Museumshafen kommen. Dort liegt CATARINA ALT 287, Besanewer und ehemaliger Elbfischer aus dem Jahr 1889. Abgesehen von Sicherheitseinrichtungen wurden keine Zugeständnisse an die Nutzung als Freizeitfahrzeug gemacht. Auch die Bünn blieb erhalten. Dort werden zwar keine Fische mehr transportiert, aber das ursprüngliche, dort montierte Schwert ist immer noch am selben Platz.
Das Schiff kann jeder ansehen, der sich dafür interessiert. Ein wenig über den Wandel der Zeiten nachsinnen und sich vorstellen, wie vor 120 Jahren an Deck gearbeitet wurde. Nachts, bei Regen aber auch bei frischem Wind im Sommer als es noch Fisch im Überfluss gab. In unseren Tagen nehmen die Bestände dramatisch ab. Der kommerzielle Fischfang ist in Deutschland in Not. Doch ist diesmal wirkliche Not und nicht Notwendigkeit gemeint, wie im Titel des Romans von Gorch Fock.