Derweil steht das demontierte Deckshaus seitab auf dem Werftplatz. Es wird als Muster für ein neu zu bauendes Dach über der Maschine und der Schlupfkoje im Heck gebraucht. Die alte Niedergangstreppe führt jetzt ins Nirgendwo; anscheinend soll sie erhalten werden.
Das alte Deckshaus von Frieda wurde komplett abgehoben |
Große Reparaturen an alten Schiffen erfordern immer Kompromisse. Der verständige Eigner will originale Substanz erhalten. Aber häufig ist es günstiger, ganze Partien am Rumpf komplett zu entfernen und durch neue Teile zu ersetzen. Dummerweise kann auch bei sorgfältiger Prüfung nicht immer zuverlässig abgeschätzt werden, wie tief in die alte Struktur eingegriffen werden muss. Es ist gut, über dieses Risiko mit der Werft zu sprechen, und zwar vor dem Auftrag. Zumindest sollten gemeinsame Besprechungen über den Baufortschritt vereinbart werden. Dabei sollten die verbleibenden Risiken ebenfalls besprochen werden. Für manchen kommt vielleicht auch der Tag, an dem Arbeiten zurückgestellt werden müssen, weil das Budget zu Ende geht. Wer diese Möglichkeit nicht von Anfang an bedenkt, steht vor einem großen Problem, wenn die Arbeit ungeplant eingestellt werden muss, wie am Beispiel der RAKEL zu sehen ist.
Hier waren früher an der Rumpfaussenseite die Treibstofftanks und dazwischen der Motor. Sie mussten der Schlankheitskur vor der Reparatur weichen. |