01.09.14 Dichtung und Trockenheit (3)

Das Messer wird mit mäßigem Druck parallel zu den Flanken
mit mäßigem Druck gezogen, Die Klingenspitze zeigt etwas zu
Mitte der Naht.
In den vorherigen Beiträgen zum Thema "Undichtes Deck" ging es um die Vorbereitung der Arbeit. Muss das Deck unter Zeitdruck dicht gemacht werden, ist sie besonders wichtig. Aber nun geht es zur Sache.

Die alte Versiegelung ist entfernt und kann in den Müll. Reste
haften noch an den den Planken. Sie werden in den nächsten
Schritten sorgfältig entfernt.
Zuerst wird die defekte Versiegelung aus der Naht herausgeschnitten. Der Schnitt führt dicht parallel zur Kante über die ganze Länge der Stelle, die repariert werden soll. In der Praxis hat sich bewährt, nicht mehr die eindeutig defekte Stelle aufzuschneiden, mindestens aber etwa 20 Zentimeter. Kürzere Reparaturstellen sind auch nicht viel schneller erledigt. Sorgfältiges arbeiten auf geringstem Platz braucht einfach mehr Zeit. Allerdings gibt es Leckstellen, wo selbst diese wenigen Zentimeter zuviel sind, wie zum Beispiel an den Plankenstößen.
Jetzt ist eine ruhige Hand vonnöten. Reste der Versiegelung
werden mit einem vorsichtigen Schnitt unmittelbar an der
Flanke herausgeschnitten. WICHTIG: Das Holz soll unversehrt
bleiben, deshalb niemals gegen die Richtung der Holzfasern
schneiden!
Andererseits sollte die Reparaturstelle auch nicht zu lang angelegt werden, schließlich arbeiten wir unter Zeitdruck, und in Luv ziehen die nächsten Regenwolken heran. Wenn die Versiegelung über mehrere Meter Länge erneuert werden muss, reparieren wir lieber mit einem Tag Abstand in mehreren Etappen.

Im Schnitt benötigt jeder Meter Plankennaht, einschließlich Vorbereitung und anschließendem Aufräumen etwa eine Stunde - falls keine Komplikationen auftreten.

Die Versiegelung wird immer in mehreren Schritten entfernt. Der erste Schnitt parallel zu den Flanken ist dient nur dazu, den folgenden
Feinschliff: Um die Flanken absolut sauber zu bekommen, wird
Schleifpapier (Körnung 80) mehrfach gefaltet, bis es mit Druck
durch die offene Naht gezogen werden kann. Das reinigt beide
Flanken im selben Durchgang.
Schnitten die Spur vorzugeben. Beim letzten Schnitt ändert sich der Widerstand, den die Klinge bietet, weil sie dann das Kalfat erreicht hat. Die meisten Nähte sind nicht tiefer versiegelt als die Breite der Naht. In unserem Fall sind das so um die vier bis fünf Millimeter. Aber es gibt auch deutliche Abweichungen hiervon. Einige Nähte können erheblich tiefer versiegelt worden sein. Um auch nicht versehentlich in die Planke zu geraten, weist die Klingenspitze immer etwas zur Mitte der Naht.
Anschließend kann die alte Versiegelung aus der Naht herausgezogen werden.

Jetzt kommt die Feinarbeit, denn immer noch haften Reste der alten Versiegelung an den Kanten der Holzplanken. Sie müssen sorgfältig bis auf das rohe Holz entfernt werden. Dazu wird das Messer vorsichtig exakt neben der Plankenkante angesetzt und mit ganz sanftem Druck geführt. Die Klinge muss jetzt wirklich scharf sein, gegebenenfalls erst einmal schärfen oder die Klinge abbrechen, um ein neues, scharfes Werkzeug zu bekommen. Schlussendlich werden die Flanken mit Schleifpapier sauber geschliffen. Zwischen durch wird die Arbeitsstelle immer wieder mit einem Pinsel oder einer Bürste sauber gefegt. Staub oder Gummi-Reste dürfen nicht zurückbleiben.

Ein Wort zu den Enden der Reparaturstelle. Ist dort ohnehin eine natürliche Kante, wie zum Beispiel die Fischung oder ein quer laufendes Laibholz, ergibt sich der Abschluss von selbst. Wo die neue an eine noch intakte alte Versiegelung ansetzen soll, machen wir einen schrägen Schnitt mit sauber ausgearbeiteter Spitze.

Auf diesem Weg können ein paar Komplikationen auftreten. Drüber und wie es mit der Reparatur weitergeht mehr in einem nächsten Bericht.

Alle Nachrichten zum Thema "Dichtung und Trockenheit"