15.04.14 Rum-Experiment

In Flensburg, der Stadt des Rum, wo die Rum-Regatta (1979) und der Regatta-Rum (2001) erfunden wurde, ist das Interesse an allem was mit Seefahrt und Rum zu tun hat entsprechend hoch. So fiel auch eine Mitteilung im Flensburger Tageblatt von heute ins Auge. Darin zu lesen war, dass A.H. Johannsen, das älteste Rum-Haus der Stadt, den Nachweis führen konnte, das
UNDINE in Flensburg
Rum, in einem Holzfass monatelang auf einem Segelschiff über Salzwasser geschaukelt ein ganz besonderes Aroma entwickelt. Das soll damit zusammenhängen, dass die Bewegungen das edle Getränk besonders innig mit der Luft im Fass verbindet und dazu die besonderen Einflüsse des Holzfasses!
Freunde des alten Seemannsgetränks können bei dieser Vorstellung schon einmal ins Schwärmen geraten.

Im Januar landete der einzige Segelfrachter Deutschlands, der Schoner UNDINE aus Flensburg, ein Fass mit 270 Litern Rum an, das elf Monate lang im Laderaum des alten Seglers zwischen Hamburg und - nein nicht Tahiti - sondern Sylt hin und her transportiert wurde. Ab heute soll der mittlerweile 14 Jahre alte Brand bei der altehrwürdigen Rum-Destille zum Verkauf angeboten werden.

ALEXANDER von HUMBOLDT II
Foto: shz
Derweil läuft ja auch noch das Experiment, an dem die jüngste deutsche Dreimast-Bark, ALEXANDER
von HUMBOLDT II, beteiligt ist. Sie hat bekanntlich seit Juni des letzten Jahres ebenfalls ein Fass Rum an Bord. Das sollte ursprünglich nach Brasilien und zurück reisen und dabei zweimal die Äquatorlinie queren. Als "Linienrum" hätte er an eine lang zurückliegende Tradition anknüpfen sollen. Allein - es sollte nicht sein. Aber das Fass wurde immerhin bis nach Teneriffa und die Kanarischen Inseln über den Atlantischen Ozean gesegelt. Mittlerweile ist der Großsegler wieder in Bremerhafen angekommen und mit ihm - so ist zu hoffen - das Fass samt Inhalt.

Damit können besonders sensible Zungen demnächst herausschmecken, welchem Rum die Reise besser bekommen ist: Dem vom Atlantik oder dem aus der Deutschen Bucht.