19.01.13 ABSALON abwesend

Die regelmäßige Besucherin*) des Bohlwerks mag denken, dass sie alle Schiffe des Museumshafens kennt. Die sind hauptsächlich am Bohlwerk und nur immer wieder mal weg. Alle anderen, also die, die immer wieder mal am Bohlwerk aber hauptsächlich weg sind, gehören nicht dazu. Von DAGMAR AAEN und ACTIV mal abgesehen. Die beiden sind ja auch hauptsächlich weg, so auch in diesem Jahr.  Es gibt aber auch ein Schiff, das war schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr am Bohlwerk, gehört aber ganz gewiss zum Museumshafen.
Die Rede ist von ABSALON. Sie hatte im letzten Jahr ihren 110-ten Geburtstag und ist, wie es bei Damen in diesem biblischen Alter auch bei Menschen vorkommt, nicht mehr so rüstig wie in jungen Jahren. Aber was der einen die künstliche Hüfte, ist der anderen mal ein neuer Spant hier oder ein gelaschter Decksbalken dort. So wird aus einem kleinen Face-Lifting bei einem Isefjord-Boot schnell ein lang währender Sanatoriumsaufenthalt. Den Begriff "Pflegeheim" haben wir uns hier verkniffen, denn sie soll wieder nach Flensburg an ihren angestammten Platz kommen. Außerdem weckt das Wort "Sanatorium" eher das Bild von liebevoll pflegender Hingabe. Das Sanatorium, um dabei zu bleiben, ist im Falle ABSALONs in Hamburg und da kommt man ja nicht jeden Tag vorbei. Deswegen gab es in den HAFENMELDUNGEN nur wenig von dem Schiff zu lesen.
Alle Fotos von Sabine Große-Aust
Aber nun hat Sabine ein, wie die Schwaben sagen "B'süchle" gemacht. Das ist auf Hochdeutsch ein Kurzbesuch und Bilder von der lang Abwesenden mitgebracht. Hier sind sie. Wir wünschen der alten Dame weiterhin gute Genesung, das darf jetzt auch mal ein bischen schneller gehen. Sonst gewöhnt sie sich in ihr Sanatoriumsleben ein oder entwickelt Sympthome von Hospitalismus. Und das kann doch niemand wollen. Und Sabine herzlichen Dank für die Bilder.


PS: Um dem Gender Mainstream gerecht zu werden ohne in die neumodische Schreibweise der "-Innen" zu verfallen, haben wir diesmal zur Abwechslung nur die Besucherinnen angesprochen, die Herren Besucher aber dennoch gedanklich mit eingeschlossen. Ist auch weniger problematisch, denn Maskulinisten gibt es entweder nicht, oder sie sehen über solche Äußerlichkeiten hinweg.