13.04.18 Wat mutt, dat mutt.

Zu gerne möchten wir vergessen, dass der Kalender den Monat April zeigt. Für alle, die auf stabiles Wetter hoffen ist der Monat ein notorischer Spaßverderber.  


vor zwei  Wochen noch ein ziemlicher Verhau an Deck,
hoffentlich bald wieder ein vorzeigbares Boot.
Und so sieht WIEBKE BOHLEN heute aus. Deckshäuser;
Luken und Laibhölzer an Backbord sind schon lackiert.
Vor einer Woche Tagen freuten wir uns über den endlich hier angekommenen Frühling. Einen ganzen Monat später als im letzten Jahr konnte die Winterplane abgebaut und ins Sommerlager gebracht werden. Endlich wieder aufrecht an Bord gehen, endlich wieder an Deck arbeiten können ohne kriechen zu müssen! Mit dem Schwung der Begeisterung über die steigende Temperatur wuchs die Vorfreude auf den nahenden Tag an dem zum ersten mal seit dem Herbst "Leinen los!" gerufen wird. Diese Freude währte leider nur kurz. Zwei Tage später kam der Winter zurück. Zum Frühstück zeigte das Thermometer gerade mal vier Grad. Schlimmer noch: Durch den frischen Wind blieben
davon gefühlt nur noch zwei Grad übrig. Das wurde selbst dann nicht viel besser als die Thermometer-Anzeige kletterte, denn der Ostwind hatte inzwischen ebenfalls zugelegt.
Der Außenklüver von RYVAR wird angeschlagen. 
Aber jammern hat bekanntlich keinen Zweck  und wat mutt dat mutt. Gegen Kälte hilft kräftiges Schleifen und Lack verläuft besser, wenn es nicht so warm ist. Zwei Lagen Lack für eine Auffrischung sollen sein, vier für eine Reparatur. Kein Problem bei normalem trockenen Wetter. Zudem wurden die Rundhölzer bereits geschliffen und lackiert. Ebenso die Deckshäuser und Luken sowie die Laibhölzer an Backbord. Die Sturmböen der letzten Woche waren allerdings etwas hinderlich. Dabei gibt's diesmal besonders viel zu tun. Sturm und Nässe haben ihre Spuren hinterlassen. Und das Boot sieht aus, als hätte es den Winter über neben einer Kohlenschute gelegen. Und wo Regenwasser auf lackiertes Holz tropfte, hat es den Lack einfach abgebeizt.
Dass es heute immer noch für Außenarbeiten zu feucht ist, lässt die Zeitreserve im Plan schmelzen wie Schnee an der Frühlingssonne. Jetzt kommen noch die Laibhölzer auf Steuerbord zur Frühjahrskur, der Rumpf wird noch gereinigt und das Rigg komplettiert. Dann können die Segel angeschlagen werden.

Auch die Nachbarn am Bohlwerk versuchen die guten Tage zu nutzen. Auf GRETA wurde in den letzten Tagen mit Eifer geschliffen und gemalt. Und auch BETTY bekommt Farbe aufs antike Holz. Über den Mast von RYVAR haben wir bereits berichtet. Gestern konnten wir ein kreatives Manöver beobachten, in dem das Stag des Außenklüvers am Klüverbaum des Loggers angeschlagen wurde. Da haben es Eigner kleinerer Boote etwas einfacher und überhaupt: Wohin mit der langen Leiter?
Das schlechte Wetter hat auch Vorzüge: Die HAFENMELDUNGEN kommen auch mal wieder dran.