Der Zahn der Zeit nagt unaufhörlich an unseren Booten. Wer mag schon einfach hilf- oder tatenlos zusehen, wie sein bestes Stück verrottet und zerfällt. Der Winter ist die beste Jahreszeit, um Reparaturen zu planen und auszuführen. Dabei ist eine gute Planung oft schon der halbe Erfolg - und wenn sie nur dazu führt, rechtzeitig einen Fachmann anzusprechen. "Rechtzeitig" ist ohnehin das Schlüsselwort, beispielsweise, wenn ein Spant ausgetauscht werden muss. Wie der in ein offenes Boot von 1888 eingepasst wird, zeigt der Bootsbaulehrling Martin vom Hardanger Fartøyvernsenter.
Sind mehrere Spanten fällig, wird er das vermutlich genau so machen, aber immer nur einen nach der anderen. Das kann man am hellen Holz der zuvor getauschten Spanten gut erkennen. Martin glättet zunächst die Anlagefläche für den Spant und baut sich dann eine passgenaue Schablone für die Außenkontur. Die nimmt er an der "dickeren" Seite des Spants ab. Die Schräge (Schmiege) wird gehobelt, nachdem der Spant auf der Bandsäge ausgesägt ist. Das Winkelmaß hat er zuvor mit einer Lehre abgenommen. Es lohnt sich, zunächst zu prüfen, ob der Schmiegewinkel über die ganze Kontur gleich groß ist. Sonst würde er mit dem kleinsten Winkel beginnen und die anderen Stellen nacharbeiten. Passend zur Schablone sucht er eine Planke aus, in der die Maserung möglichst gut der Schablonenkrümmung folgt und in der keine Astlöcher in den ausgesägten Spant ragen. Die Kontur überträgt er dann von der Schablone mit geeigneten Nägeln. Die genaue Kontur nimmt er schließlich von einer Straklatte ab. Dazu eignet sich jede rechteckige Leiste mit gleichem Querschnitt, aus astfreiem Holz und mit feiner, parallel zur Leiste verlaufender Maserung oder ein entsprechender Bandstahl.
Wer sich jetzt noch nicht sicher ist, ob das auf Anhieb klappt, sollte zuerst mit minderwertigem Holz üben bevor der erste Spant ausgebaut wird. Viel Erfolg!
Bei Booten die innen ausgebaut sind, wird die Sache aufwendiger. Wollte man die Reparatur genau so durchführen, wie das Video zeigt, müsste der Innenausbau so weit ausgebaut werden, bis man an die Reparaturstelle gelangt. Das ist nicht immer möglich.
Dann werden außen die Planken soweit entfernt, bis der defekte Spant im Ganzen oder in mehreren Stücken ausgebaut werden kann. Sein Nachfolger wird anschließend durch die Öffnungen in den Planken in den Rumpf geschoben und danach mit den Nachbarspanten verbolzt. Zum Schluss werden die Planken repariert oder ausgetauscht.
Auch die Crew von ABSALON, dem alten Isefjordboot macht das so, wir berichteten darüber.
Dieses Tagebuch wird für Liebhaber und Freunde traditioneller Segelschiffe geschrieben. Es gibt ausschließlich persönliche Eindrücke und Gedanken wieder. Daher ist es unvollständig und subjektiv. Für Irrtümer bitte ich um Nachsicht. Vielleicht findet ihr Zeit, einen Kommentar an die Mailanschrift in "Impressum/Kontakt" zu schreiben. Dafür schon im voraus herzlichen Dank! Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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