Dieses Tagebuch wird für Liebhaber und Freunde traditioneller Segelschiffe geschrieben. Es gibt ausschließlich persönliche Eindrücke und Gedanken wieder. Daher ist es unvollständig und subjektiv. Für Irrtümer bitte ich um Nachsicht. Vielleicht findet ihr Zeit, einen Kommentar an die Mailanschrift in "Impressum/Kontakt" zu schreiben. Dafür schon im voraus herzlichen Dank! Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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02.11.15 Herbstgedanken
Heute morgen klappte Carsten, der immer fleißige Helfer auf dem Bohlwerk, den Schlagladen der ehemaligen Wachhütte am Bohlwerk ein letztes nach der Fischbrötchensaison zu. Jetzt kann das schwarze Blockhaus in den Winterschlaf sinken.
Standen gestern trotz des trüben Wetters noch viele Besucher Schlange, verirrte sich heute nahezu niemand zum Museumshafen. Lag der Andrang gestern also am verkaufsoffenen Sonntag oder an der letzten Fischbude vor der Grenze? Dabei entsprach der Zulauf etwa dem der letzten Monate, wenn Besucher "einmal Matjes" oder "einmal Lachs" oder andere Variationen des nordischen Fastfood bestellten.
Die wenigen Passanten von heute wären somit ein Maß für die Attraktion des Museumshafens an sich. Was für die These spricht, dass ein Museumshafen ohne Fischbude weniger attraktiv ist als eine Fischbude ohne Museumshafen.
In der politischen Diskussion um maritime Historie steht das Thema "Tourismusförderung" immer weit vorn. In der Projektbeschreibung der Kongelig Classic im Rahmen der Interreg4a-Förderung zum Beispiel lautet der erste Satz "Ziel des Projektes ist es, die einzigartige maritime Kulturgeschichte dieser Region zu vermarkten". Das lässt sich der Staat einiges kosten. Bei dem Interreg-Projekt war es fast eine Million Euro. Dabei könnte man sich den teuren Umweg über Museumshäfen, Schifffahrtsmuseen und maritime Veranstaltungen sparen und direkt an den wirklichen Wunsch der Besuchermassen anknüpfen: Essen, trinken und Unterhaltung.
Die Stadt Flensburg ist darin bereits weit vorangekommen. Bei der sogenannten "Macherkonferenz" zur Gestaltung der Schiffbrücke wurde aus den Beiträgen engagierter Bürger erstens die Forderung nach einer gastronomische Nutzung der Fläche und zweitens eine Bühne für Musikaufführungen destilliert. Da kann man bald auf echte Schiffe ganz verzichten. Ein paar Plakatwände mit einschlägigen Bildern könnten das maritime Flair genau so gut verbreiten, wären billiger zu haben und leichter zu entsorgen. Eine Beachbar ohne Strand haben wir ja auch schon.