04.02.14 Mit PIROLA nach Schottland

Selten war der große Saal im Erdgeschoss so voll wie heute. War es die Ankündigung einer Auswahl guter schottischer Wiskys, die es zu probieren geben sollte? War es das Musikprogramm mit dem Shantychor aus Langballig und dem Trio Stringento, das die Musikfreunde angesprochen hat? War es die Reise auf den Spuren des Romans "Der keltische Ring" oder waren sie alle Freunde der PIROLA und ihrer Eigner? Viele kannten sich, denn als sie es sich wartend auf den Stühlen bequem machten und durch das Video mit der Endlosschleife von der Hecksee in hohen dunkelblauen Wellen einstimmen ließen, war der Raum erfüllt vom Gewirr der Stimmen der Gespräche. Man hatte sich offensichtlich auf den Abend gefreut - und wurde nicht enttäuscht.
Dr. Thomas Overdick, der als Hausherr und Gastgeber im Flensburger Schifffahrtsmuseum eine kurze Einführung gab, versprach einen Abend der Augen, Ohr, Geist und Gemüt anspricht. Und das hat der Vortrag mit seinen sehr schönen Bildern, der interessanten Geschichte und der zum Thema passenden Livemusik in jeder Hinsicht erfüllt.

Stimmung pur: Der Shantychor Langballig

Die Reise ging in die Landschaft im Herzen Schottlands, die Theodor Fontane  in seinem Buch Bilder und Briefe aus Schottland beschrieb. In dem Vortrag von Sabine Große-Aust und Roland Aust in erschien sie in ganz frischen Farben. Durch Erzählungen von den Erlebnissen von unterwegs entstand nach kurzer Zeit das Gefühl, selbst an der Reise teilgenommen zu haben.
Sie führte die Crew des mehr als 100 Jahre alten Loggers in der Zeit vom 17. Juli bis zum 11. August 2013 von Flensburg über Helgoland nach Inverness in Schottland, durch den Caledonian Canal, der seit 1822 die Nordsee mit dem Atlantik verbindet, zu der berühmten Whisky-Metropole Oban und weiter nach Crinan.
In Inverness, am Ende des Moray Firth wo der Caledonian Canal beginnt, fanden just als PIROLA ankam, die Highland Games statt. Ein großes Volksfest mit sportlichen Wettkämpfen in exoptischen Disziplinen wie Baumstämme werfen und Felsen heben. Kinder und alte Männer in Kilts, Gesichter wie von alten Druiden. Dann Ein Schock: Für die Passage durch den Kanal mussten 452₤ berappt werden! Später, bei der Rückkehr die Erleichterung: Ein Drittel wurde auf dem Kulanzweg erstattet. In Schottland, dem Land der Traditionen, hatte man schließlich doch ein Herz für den alten Traditionssegler. Auf dem Weg durch die bekannten schottischen Seen, die hier "Loch" genannt werden, ging es über 29 Schleusenstufen bis auf eine Höhe von 32 Metern über dem Meeresspiegel.
Wer sich für unberührte Natur und stille Landschaften begeistern kann, wer sehen möchte, wie große Delfine in der Bugwelle tanzen, wer nachts das Meer leuchten sehen will und last, but not least, wer gerne Seafood frisch genießen möchte, sollte unbedingt eine Reise nach Schottland einplanen. Wegen des Wisky sowieso. Der ist allerdings dort nicht billiger als hierzulande, aber es gibt erheblich mehr Auswahl. Wegen Nessie hätte sich die Reise nicht gelohnt: Auch diesmal entzog sich das sagenhafte Tier im Loch Ness den Blicken.

Schnell - viel zu schnell waren die zwei Stunden im Schifffahrtsmuseum vergangen als der Reisebericht mit der Rückkehr nach einer stürmischen Reise über die Nordsee mit Stationen in Buckie, Aberdeen und Helgoland nach Flensburg endete. Zum Abschluss sang der Shantychor Langballig das alte Lied "Leave Johnny, leave her". Damit nahmen sie und die Gäste Abschied von dem schönen Abend.


PIROLA, bei der Ankunft zurück in Flensburg nach der Sommerreise am 11. August 2013. Die Crew hat sich,
passend zum Anlass mit original schottischen Mützen geschmückt.