Es scheint leider zu einem Ritual einzelner "Freunde des Bohlwerks" zu werden, nachts mal eben hinzugehen und anderer Leute Eigentum zu zertrümmern. Leider übt sich der Vorstand des Museumshafen- Vereins und auch der unter anderem zu diesem Zweck ins Leben gerufene HISTORISCHE HAFEN gGmbH in Sachen "Sicherheit" darin abzuwarten, abzuwiegeln und abzubügeln. Dabei darf einmal gesagt werden, dass die Aktiven Mitglieder schon vor zwei Jahren vom eben dem Vorstand gebeten wurden, Ideen zusammenzutragen, wie das Bohlwerk und die Schiffe während der "Disco-Nächte" vor Übergriffen und lautstarken Umtrieben geschützt werden kann. Das wurde von einer Arbeitsgruppe schnell und qualifiziert erledigt. Zusammengefasst gesagt lief es darauf hinaus, das Bohlwerk während der Stunden nach Mitternacht bis in den frühen Morgen für den öffentlichen Zugang zu sperren. Dann wäre es möglich, Eindringlinge wegn Hausfriedensbruchs zu belangen. Ohne diesen Schutz müssen wir jetzt immer erst abwarten, dass eine Straftat geschieht, bevor die Polizei bereit ist zu kommen.
Dieser Gedanke wurde nicht aufgegriffen.
Aber es wurde ein bezahlter Wachdienst für einzelne Wochentage eingerichtet, zunächst auch mit gutem Ergebnis. Die Protokollbücher dokumentieren, dass die Hafenmeile während der Nacht unsicher ist. Nun wurde der Wachdienst ausgedünnt, weil angeblich die Mittel fehlen, um ihn aufrecht zu erhalten. Und schon geht der Zauber wieder los.
In dieser Zeit bekunden Vorstandsmitglieder des Museumshafens, dass es für sie nicht infrage komme, das Bohlwerk auch durch Zugangssperren während der Nacht zu sichern. Sinngemäß damit begründet, das widerspräche dem Anspruch einer öffentlich zugängliche Ausstellung der Traditionsschiffe.
Jetzt wurde der Wachdienst komplett eingestellt, weil im Winter ja ohnehin keine Gefahr bestehe. Vermutlich steht dahinter die Auffassung, Vandalen scheuten die lange Dunkelheit der Winternächte.
Nun trägt der Geschäftsführer der HISTORISCHER HAFEN gGmbH öffentlich vor, Traditionsschiffer kämen gerne mit ihren Schiffen nach Flensburg, weil die Bedingungen hier so günstig seien. Die Realität hinkt dieser Einschätzung bedauerlicherweise hinterher. Der Museumshafen hat in den letzten Jahren dauerhaft liegende Schiffe verloren und weitere Eigner überlegen einen Wechsel weg von Flensburg. Und das wegen mangelnder Sicherheit für die Schiffe und wegen lautstarker Exzesse in den Nachtstunden.
Silvester 2011. Feuerwerk im Museumshafen |
Wir haben es doch so mit der originalen Tradition. Nun werden wir vielleicht sogar eine Kommission bekommen, die darüber wacht, dass der museale Anspruch des Hafens nicht zu kurz kommt. Deshalb sei hier daran erinnert, dass früher in Häfen auf Schiffen sogar Feuerstätten verboten waren und die Schiffer ihre warmen Mahlzeiten nicht an Bord sondern nur in eigens dafür vorgesehenen Kochhäusern zubereiten durften. Damals hat man noch gewusst, das Holz und Textilien brennbar sind. Vielleicht können unsere Traditionswächter ein bisschen von diesem Wissen der Ahnen in das Bewusstsein der heute Verantwortlichen zurückholen.
Eine demolierte Regisstrierkasse |
P.S. Es gibt Zeugen für den Angriff auf die Fischütte. Sie haben gesehen, wie zwei schwarz gekleideten Männer Flaschen auf die Fischhütte warfen. Und es gibt Fotos:
Eingeschlagene Scheibe |