Heute haben wir auf der Werft in Egernsund ein Schiff gesehen, dass schon ewig lange in Flensburg liegt und dort anscheinend auf bessere Zeiten wartet. Vor ein paar Jahren war noch der ähnliche Giek-Ewer
HANS von WILSTER aus dem Museumshafen in Flensburg. Nun gibt es von diesem Typ nur noch dieses eine Exemplar in der Förde-Metropole. Vor einigen Monaten hat es ein bisschen Farbe auf das Blech bekommen. Wie es scheint, wird es aber noch ein wenig dauern, bis aus der Hulk ein schmucker Traditionssegler geworden ist. Die Rede ist von dem stählernen Ewer
CERBERUS, der den Anlieger bei den Flensburger Fischern schmückt. Nun liegt er in Egernsund. Mal sehen, was aus ihm noch wird.Wen die Bezeichnungen der verschiedenen Arten der Ewer verwirren, kann dies noch durch einen Blick in die Seite "
Ewer, Lastesel der Küste" in den HAFENMELDUNGEN steigern.
|
1939 gebaut für die Snurrewadenfischerei |
Ein weiteres Schiff liegt auf der Slipbahn, es ist DANIA aus Dyvig. Der Informationstafel zufolge ein ehemaliger Snurrewadenkutter. Ihr Rumpf ist dem der CHARLOTTE aus dem Museumshafen sehr ähnlich. Im Jahr 1940, DANIA war er ein Jahr alt, wurde
CHARLOTTE das Rigg entfernt, weil sie nur noch unter Maschine fischte.
Nach dem Ende ihrer Zeit als Fischereifahrzeug wurde sie historisierend entsprechend dem Geschmack des privaten Eigners nach alten Unterlagen und für den gedachten Verwendungszweck ihres Steuerhauses beraubt. Sie bekam statt dessen ein großes Kajüthaus, für die Stehhöhe unter Deck. DANIA erhielt anstelle des Steuerhauses einen veritablen Deckssalon, vermutlich mit einem gemütlichen Sitzplatz am Tisch, von dem man schön herausgucken kann.
Hier sind wiederum zwei ehemalige segelnde Berufsfahrzeuge, beide in privater Hand als "Lustfahrzeug" genutzt. Wer mag nach diesen Umbauten sagen, welches der beiden erhaltens- oder unterstützenswerter ist? Aus der Sicht eines Puristen vermutlich keines von beiden.
Nachdem DANIA Mitglied in der dänischen Traeskibs Sammenslutningen (Holzschiffs- Vereinigung) ist, hat sie im Museumshafen kostenloses Liegerecht. Oder jetzt etwa doch nicht mehr, nachdem man hierzulande die Liebe zur musealen Originalität entdeckt hat? Man wird sehen.