11.01.19 OLINE: 1,30 € und ein Kasten Bier

Fagen über Fragen. Der Bericht des Landessenders NDR1 über den Untergang der OLINE lässt den Leser ratlos zurück.  

Der NDR1 "Nachrichten aus Schleswig-Holstein" von gestern titelt "Museumshafen Flensburg: Traditionsschiff gesunken" über den Untergang der OLINE. Jedoch: der Titel informiert falsch, denn die Havarie fand nicht im Museumshafen Flensburg statt. Auf Facebook informiert Martin Schulz,  Geschäftsführer des Vereins: "Das Schiff wurde, bzw sollte restauriert werden und weil abzusehen war, dass das ein längerer Prozeß wird, lag das Schiff in der Museumswerft. Und die Werft bestimmt wer/wo liegt, nicht der Historische Hafen, oder der Museumshafen." Richtig ist hingegen, dass der Ponton, an dem OLINE seit ein paar Tagen vor dem Untergang festgemacht war, zur Museumswerft gehört. Er wurde, so der Artikel, von der Museumswerft gepachtet. 

Da kann man die merkwürdige Aussage zur vermuteten Ursache des Untergangs schon nahezu vernachlässigen: "Entweder wurden die Wasser-Pumpen über Nacht nicht richtig mit Strom versorgt, oder der starke Nordwestwind peitschte so stark gegen die Schiffsseite, so dass das marode Metall nachgab und Wasser eindringen konnte." (Zitat Uwe Kutzner, Geschäftsführer der Museumswerft gGmbH). Klingt plausibel, der Rumpf von OLINE wurde jedoch aus Eichenholz gebaut. Das mit den Pumpen könnte hingegen schon eher zutreffen. Aber was den Untergang nun tatsächlich bewirkt hat kann man, so Zitat in dem selben Beitrag von NDR1, so bald nicht erfahren "Warum das Schiff wirklich unterging, lässt sich erst genau sagen, nachdem es geborgen wurde, so Kutzner. Wann das so weit sei, stünde aber noch in den Sternen."

Da muss man wohl über den Sinn der Antwort auf die Frage nach der Verantwortung an dem Unglück nicht länger nachdenken. In dem Bericht heißt es nämlich: "
Kutzner vermutet, dass der Eigentümer nichts für das Sinken des Schiffes könne. Schließlich habe er die "Oline" laut Kaufvertrag für nur einen Euro dreißig und einen Kasten Bier erstanden."

Bleibt nur noch die Frage ab wieviel Bierkästen ein Käufer für sein Schiff auch verantwortlich wird. 




Unterwasserschiff der OLINE, bevor sie zum letzten Mal zu Wasser gelassen wurde. Um den Rumpf abzudichten und weil die maroden Planken nicht mehr kalfatert werden konnten, hat sie der vorletzte Eigner mit Plastikplanen benagelt.