Auf der Sandbank Razende Bol südwestlich der Westfriesischen Insel Texel kam es am 18. Dezember 1877 zu einem schweren Schiffunglück, bei dem neun Menschen ihr Leben verloren. An dem Unglückstag herrschte ein schwerer Sturm. Die SS NORDLYSET, ein Zweimaster von 1980 Tonnen mit einer Zweizylinder Compound Dampfmaschine aus Kopenhagen, kämpfte sich in Richtung Antwerpen. Es war die erste Reise für den Frachter und das Schiff war auch eines der ersten seiner noch jungen Reederei, die Dampskibsselskabet NORDEN A/S aus Kopenhagen. An Bord Getreide aus Riga, bestimmt nach Antwerpen. Bei einem Zwischenstopp in Kopenhagen am 15. Dezember wurde für die Reise noch Kohle gebunkert.
An der damaligen Untiefe, fand die Reise ein tragisches Ende. Das Schiff kenterte in dem Sturm und strandete. Dabei ertranken sieben der 23 Besatzungsmitglieder. Das Drama wurde vom Festland aus beobachtet, aber schnelle Hilfe war nicht möglich. Als eine Flaschenpost mit einem Hilferuf der Überlebenden gefunden wurde, kam am 18. Dezember eine Hilfsaktion in Gang. Ein Rettungsboot der KNRM in Den Helder aus Nieuwediep , besetzt mit neun Mann unter der Führung von Dirk Stein machte sich auf den gefährlichen Weg zum Wrack. Die Männer konnten das sinkende Schiff erreichen und die 16 Überlebenden übernehmen. Doch dann wurde das Rettungsboot von einer Welle hochgeschleudert; es kenterte. Dabei verloren der Bootsführer und einer der Ruderer ihr Leben.
Das Wrack der NORDLYSET. Bug, Heck, Kessel und Maschine sind noch gut zu erkennen. Foto gefunden bei: Dampskibsselskabet A/S |
Die Nachricht vom Fund der NORDLYSET hat die Reederei NORDEN A/S in Kopenhagen sehr berührt. Das vor 141 Jahren verlorene Schiff war eines ihrer ersten Schiffe überhaupt. Und unter den Opfern der Havarie war auch Daniel Wright, Gründer der damals noch jungen Gesellschaft.
Quelle: Internet