18.10.18 Abgesegelt

Absegeln ist für viele Segler der letzte Termin fürs gemeinsame Segeln. Danach  werden die Boote über den Winter an Land gestellt. Das war für die Segelvereine entlang der Förde am letzten Sonntag im September. Im Vereinskalender des Museumshafens gibt es diesen Termin nicht, weil die Boote - von den Jollen abgesehen - im Wasser bleiben. Dennoch haben auch einige der "Großen" ihren Tag im Jahr, nach dem sie "eingewintert" werden. 


Bei Fahrensodde
Foto (1) : Philipp Jungschläger

Heute war auch für uns die Saison zu Ende und das Wetter gab sich alle Mühe, uns den Abschied von der Förde schwer zu machen. Die Temperatur war deutlich niedriger als in den letzten Tagen. Im frischen Nordwind kam schon bald der Gedanke an eine warme Jacke auf, obwohl wir, aus dem Hafen kreuzend, eigentlich genug Bewegung bekamen. Wir hatten es uns auch nicht zu einfach gemacht, denn beim Ablegen wehte der Wind recht kräftig, weshalb wir auf Klüver und Besan verzichteten. Wir rechneten mit dem üblichen Düseneffekt in der Hafenmündung. Mit den beiden Segeln verzichteten wir natürlich auch auf den größten Teil der Antriebskraft. Aber den Motor wollten wir nicht benutzen. Schließlich war es ja der letzte Segeltag im Jahr. Nur, je näher wir der Flensburger Werft kamen, umso mehr nahm der Wind ab. Nach einer halben Stunde lag der Hafen hinter uns. Nun konnten wir auch den Klüver setzen. Heute hatten wir die Förde nahezu alleine für uns. Kein Motorgeräusch, keine knatternden Segel, kein störendes Geräusch weit und breit. Dafür genügend Muße, um die liebliche Uferlandschaft genauer zu betrachten und die Ruhe auf dem Wasser zu genießen. Nun nahm der Wind wieder zu, die vorhergesagten Böen ließen keine Langeweile aufkommen. Dazu einzelne Winddreher, die ausgesegelt werden wollten. Und ein letztes Mal in diesem Jahr den Trimm der Segel mit kleinen Tricks zu verbessern: ein Vergnügen, auf das wir nun für ein paar Monate verzichten müssen.
Nach zwei Stunden erreichen wir wieder den Hafen. Beim Harniskai segelt die Arendal-Sjekte HILDING. An der Schiffbrücke bergen wir die Segel. Sie werden in diesem Jahr nicht mehr gebraucht. Jetzt noch zum Liegeplatz, festmachen. Als wir das Boot verlassen, sind nahezu alle Segel abgeschlagen, durchgesehen, zusammengelegt und in ihren Segelsäcken verstaut. 


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