Manche Bootsfreunde kommen gleich im halben Dutzend. Männer in der Blüte ihrer Jahre, um ihr Boot aus dem Winterschlaf zu reissen. Nach ein paar betriebsamen Stunden sitzen sie an Deck, dem wohlgeordneten, trinken ein Bier und freuen sich auf das Ansegeln. Man sollte meinen, dass es nur so geht.
Überhaupt scheint segeln mit traditionellen Booten eine Domäne von Männern zu sein. Die sind, siehe oben, in der Blüte ihrer Jahre, kennen sich aus mit der überkommenen Technik und haben genügend Körperkraft und den notwendigen Sachverstand.
Es geht aber auch anders. "Wer auf einem Gaffelschiff alleine keine großen Lasten heben kann, hat es nicht verdient", sagt die Eignerin der Colin Archer Ketsch im Museumshafen und ergänzt "Auf diesem Schiff gibt es nichts, was eine alte Frau zur Not nicht auch alleine machen kann". Wohl gesprochen. Mit Taljen sind die Riggs dieser Schiffe ja reichlich versehen und bei zwei Masten ist imme einer nahe genug, um auch sperrige Lasten ohne allzu große Anstrengung zu bewegen. Wie beispielsweise wenn die Winterplane, acht Meter lang und sechs Meter breit vom an Land zu schaffen ist. Das Trumm wiegt geschätzte dreissig bis vierzig Kilo und ist ziemlich unhandlich. Mit dem vierpartigen Klaufall ist das leicht zu heben. Das sieht dann so aus:
Sodann wird eine lange Leine als Beiholer an beide Enden der "Wurst" angeschlagen. |
Die Plane wird an Deck zusammengefaltet, mit Zeisingen zu einer "Wurst" verschnürt am Besan-klaufall hochgezogen |
Jetzt das Klaufall komplett fieren und abschlagen. Dann die Wurst auseinander falten und zu einem ordentlichen Paket lagerfertig zusammenlegen. |
Der Beiholer wird nun zu einem entfernten Poller gezogen, bis die "Wurst" über dem Steg ankommt. Dabei evtl. das Klaufall etwas fieren. |
P.S: Die nächste Plane wird aus mehreren Teilen bestehen. Die sind kleiner und daher leichter zu bewegen. Aber bis dahin geht es noch wie oben.