03.11.16 Abgeschlagen

Als Segler eines handlackierten Bootes kann man die Beziehung zu Möwen bestenfalls "distanziert" nennen. Ihre Verdauung ist einfach zu rege. Sie lieben exponierte Sitzplätze, beispielsweise auf dem Klüverbaum. Während der Liegezeiten im Sommer spannen wir gerne unseren Toppnant dicht darüber. Darauf traut sich der Flattermann nicht zu landen. Versucht er's doch, endet das in einem furiosen Salto Mortale. Über den Winter ziehen wir allerdings den Klüverbaum lieber komplett ein und legen ihn auf das Seitendeck. Dort kann er an wärmeren Tagen unter der Winterplane geschliffen und lackiert werden. Denn vor der nächsten Saison im Frühjahr gibt es noch genügend andere Beschäftigung.

Um das gute Rundholz dorthin zu bekommen, muss zunächst der Nockbeschlag abgenommen werden. Das geht allerdings nur, wenn man oder frau sich mit einem kräftigen Hammer bewaffnet halbwegs außenbords hängt. Es hat sich bewährt, den Nockbeschlag¹) zu sichern, damit das gute Stücks ich nicht ins kalte Hafenwasser verabschiedet. Bei uns übernimmt das der bereits erwähnte Toppnant. Nun kann das Vorgeschirr sicher an Deck abgeschäkelt werden. Wasserstagtalje und Klüvergeien kommen ins Winterlager. Wenn etwas repariert werden muss, landet diese Aufgabe glech auf der Liste mit den Winterarbeiten.

Schlussendlich kann der Klüverbaum auf das Seitendeck genommen werden, da stört er am wenigsten.
Zum Schluss noch ein Blick über das Boot. Dabei haben wir ein paar Stellen gesehen, die noch vor dem Winter mit Farbe versorgt werden müssen. Dabei geht es nun nicht mehr um die Ästhetik, sondern nur noch um den Schutz während der langen feuchten Jahreszeit, in der die Sonne zu schwach ist, um das Deck zu trocknen.

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¹) An dem Hammer hat man ebenfalls länger Freude, wenn er mit einem Sorgbändsel gesichert ist, dasselbe gilt für den oder die jenseits des Vorstevens Werkenden. Hier sollte es aber schon ein passender Sicherheitsgurt mit passender sein.