|
Der Rumpf ist komplett mit V4A-Holzschrauben verbunden: Der Bauherr und erste Eigner in Norwegen war Importeur von Edelstahl- Verbindungselementen. Hier wird ein Holz- stopfen eingesetzt, der das Bohrloch verschließt. |
|
Die Plankennähte sind sehr eng gebaut, dennoch werden sie traditionell kalfatert und anschließend versiegelt. |
Leider nicht zur Apfelfahrt, doch besser spät als nie, ist
WIEBKE BOHLEN zurück von der Werft und hat am Bohlwerk festgemacht. Noch etwas schmuddelig, mit Sperrholzplatten an Deck. Die sollten die Teakplanken während der Weftzeit schützen. Unter Deck sieht es schon wieder etwas zivilisierter aus als während der letzten zwei Wochen, als Werkzeuge, Farben, Pinsel, Vorräte, in einem geordenten Chaos auf dem Boden, der Back und allen möglichen und unmöglichen Plätzen wie hingespuckt herumlagen.
|
Zum guten Schluss wird die Planke bündig zum Rumpf abgerichtet. |
Jetzt muss nur ein Teil der Inneneinrichtung wieder montiert werden. Sie waren den Arbeiten am Rumpf im Wege. Die Bolzen der Püttinge beispielsweise können nur von innen gelöst werden. Glücklicherweise wurde die Inneneinrichtung schon so entworfen, dass diese Muttern einfach zu erreichen sind. Außer in der Pantry. Da gibt es einen Schrank, der für diesen Zweck einfach komplett ausgebaut werden kann. Er liegt noch im Vorschiff.
|
Es bleibt Zeit für einen Blick in die Runde; vor unserer Baustelle wird ein hölzener Fischkutter verlängert und mit einem Spiegelheck versehen. Das macht die Arbeit an Deck leichter. Und das bei einer um über 80 Prozent reduzierten Fangquote (für Dänemark)! |
Aber der neue Scheergang sitzt wie angegossen und die Bootsbauer sind - berechtigt - stolz wie Bolle. Wie vom Holzhändler versprochen, ist das Lerchenholz ganz hell, fein gemasert, astfrei. Doch alles hat seinen Preis. Das Kapitel Plankenreparatur können wir erst abschließen, wenn die noch originale vordere Planke im Scheergang ebenfalls bis aufs rohe Holz geschliffen und lackiert ist. Außerdem müssen Scheuerleisten teilweise neu angebracht und gemalt werden.
Den letzten beißen die Hunde, sagt man. Uns beisst diesmal der Wetterfrosch.
Während der Werftzeit hatten die Bootsbauer absoluten Vorrang, wir passten uns an und arbeiteten dort, wo es den Ablauf nicht störte. Das ist wohl typisch für Arbeiten an einem Boot. Die Wegezeiten sind erheblich. Mal muss von innen, mal von außen gearbeitet werden, mal in der Werkstatt, mal am Boot. Wir sind täglich ein paar dutzende Mal die vier Meter lange Leiter rauf- und wieder runtergeklettert und auf schwankenden Planken in luftiger Höhe um den Rumpf herumgelaufen. Aber dennoch sind wir nicht komplett fertig geworden. Das Wetter war einfach zu schlecht. Nun hoffen wir auf "ein paar südlichere Tage", um mit dem Boot wetterfest in den Winter zu gehen. Und last, but not least, vorher auch noch zu segeln.
Goldener Oktober, doch nicht in diesem Jahr. Die letzten Tage waren regnerisch, zum Teil wehten stürmische Böen über die Fördelandschaft. Als wir heute morgen die Werft verließen (die Helling wurde für den nächsten Auftrag benötigt) war es windig, diesig und feucht. Dennoch verspricht der Wetterfrosch unverdrossen für morgen Vormittag "meist sonnig". Wir werden sehen.