22.12.15 Licht

"Mehr Licht", die angeblich letzten Worte Goethes gingen heute vermutlich manchem durch den Kopf. Sie halfen nicht. Genau so wenig wie dem berühmten Dichter, war er doch anschließend ... na, Sie wissen schon. Wir sind da besser dran. Erstens brauchen wir nur einen Schalter umlegen um eine Lampe anzuknipsen, zweitens bekommen mir dann von der Helligkeit auch noch was ab. Vorausgesetzt, der Elektriker hat nicht geschludert. Sonst geht es uns nach dem Spruch wie dem berühmten Weimarer.

Bis die Sonne zur augenblicklichen Tageszeit (17:42) noch scheint, muss es erst der 22. März 2016 werden. Dabei könnte man, gemessen an der Temperatur, meinen, wir lebten bereits im Frühling.

Doch wir haben tagsüber, dem Winter entsprechend, trübes Licht. Und um 16:17 ging die Sonne unter, die wir nicht gesehen haben. Dazu Regen und Wind. Und wärend der sonnenhungrige Mensch auf einen barmherzigen Sonnenstrahl wartet, wird es schon wieder dunkel. Nur sieben Stunden und siebzehn Minuten trennten den Sonnenauf- vom Sonnenuntergang. Dabei war doch erst gestern Winter-Sonnenwende, der Tag ab dem angeblich die Sonnenstunden wieder mehr werden. Werden sie auch, aber jeden Tag nur um ein paar Sekunden. Wir müssen bis zum ersten Weihnachtstag warten, bis die Zeit zwischen Auf- und Untergang der Sonne eine volle Minute länger geworden ist. Sonnenschein zu Weihnachten wäre doch ein ganz tolles Geschenk. Aber Geduld! Die Tage werden wieder länger. Am 22. März, dem Todestags unseres gerühmten Dichters und Denkers, wird die Sonne schon 12 Sunden und 27 Minuten lang scheinen. Bis dahin sind nur noch drei Monate.

Ob der Dichterfürst allerdings tatsächlich die berühmten Worte sprach, ist immer noch umstritten. Der Spiegel hat dem Thema vor 25 Jahren dem Thema einen Artikel gewidmet. Dem können wir hier nichts hinzufügen.