Es ist der 5. September 2015. Mit ihm sind 16 Passagiere an Bord. Um 15.40 Uhr hat der Segler plötzlich Grundberührung. Die starke Gezeitenströmumg und der Wind haben das Schiff auf einen der tückischen Felsen getrieben, die das Segeln vor der französischen Kanalküste so gefährlich machen. Das Echolot zeigte zu diesem Zeitpunkt nicht an. "Wir waren 15 Meter zu dicht dran", sagt der Skipper später. Dann setzten die Wellen den Holzrumpf immer wieder hart auf Grund. Die Passagiere werden geborgen. Der Seenotretter PRÉSIDENT JULES PINTEAUX versucht mehrfach, MARIE-MADELEINE von den Felsen zu ziehen, muss jedoch wegen der einsetzenden Ebbe aufgeben. Erst vier Tage später sind die Bedingungen für einen weiteren Versuch günstig. Inzwischen haben die Verbände den Stößen durch Wellenschlag nachgegeben und der Rumpf ist leck gesprungen. Er lag nun auf der Seite und wurde zunehmend vom Wasser überspült. Fünf Seenotretter gerieten selber in Not und mussten mit einem Hubschrauber abgeborgen werden.
MARIE-MADELEINE gestrandet Foto: Cross Jobourg |
Heute berichtet das Internetportal SOS Seenot, über einen neuen Versuch, das Schiff zu retten:
Die französische Ketsch “Mary Magdalene”, die am 5.9. auf Felsen der Saint-Marcouf-Inseln in Manche strandete und später unterging, soll wieder geborgen werden. Das als historisches Monument eingestufte Schiff versank während der Bergungsarbeiten am 9.9. auf rund 10 Metern Wassertiefe. In der vergangenen Woche untersuchte ein Team von Tauchern das Wrack und kamen zum Schluss, dass es bergungswürdig war.Gestern ist das Schiff in den Hafen von Saint-Vaast-la-Hougue geschleppt worden
Allerdings war die Backbordseite auf vier Metern Länge und einem Meter Höhe aufgerissen, und etliche Spanten waren gebrochen. Das Wrack soll mit Hebesäcken zurück an die Wasseroberfläche geholt werden. Die Masten und das Rigg wurden bereits am 12.9 abmontiert und nach Saint-Vaast gebracht.
Nach der von der Versicherung bezahlten Bergung wird die Reparatur des Schiffes samt Maschine und Inneneinrichtung allerdings wohl recht aufwändig werden, und die Behörden wurden bereits um finanzielle Unterstützung gebeten. Außerdem sollen Spendengelder eingeworben werden. Die Wiederherstellung dürfte eine hohe fünfstellige Summe erfordern."
© Sylvain Rouil Le Marie-Madeleine ce lundi matin à Saint-Vaast-la-Hougue