04.06.15 Erster Sommertag

Natürlich ist heute schon der vierte Tag in diesem Sommer, aber es ist der erste, den man mit einiger Berechtigung einen Sommertag nennen kann. Schon am frühen Morgen scheint sie Sonne und der Wetterbericht verheißt schwachen bis mäßigen Wind aus West. Westwind ist halber Wind egal ob von Flensburg weg oder dahin zurück. Das Wetter verdanken wir dem Hoch "Walburga", das Norddeutschland mit einem Kurzbesuch verwöhnt.
Also packen wir die Segel aus und lassen erst einmal einige dutzend Liter Wasser vom letzten Regen aus den Falten aufs Deck platschen. Das wird von der kräftigen Sonne rasch getrocknet und noch im Hafen kündigt sich der Wind mit kleinen Katzenpfoten auf dem Wasser an. Aber er ist eben ein windiger Geselle und heute können wir uns nicht auf ihn verlassen. Windstärke drei erreicht er nur in ein paar wenige Böen und die Generalrichtung West bleibt ein leeres Versprechen. Kurz und gut, er ist launisch und schon nachmittags legt er sich schlafen. Doch nach Wochen mit kühlem, feuchtem Wetter wollen wir nicht klagen, zumal Tief "Lothar" schon Kurs auf uns abgesetzt hat. Am Samstag soll es hier für Sturmböen und Gewitter sorgen. 

Während wir bei Schwachwind über die Förde schlichen, ereignete sich nur acht Minuten entfern ein "gigantischer" Sturm (Das Adjektiv stamm von der Bildzeitung in einer Meldung von heute). Dadurch fiel das GPS- System an Bord für mehrere Stunden aus. Nur wenige Minuten in dieser Zeit gab es uns eine genaue Ortsangabe, wie wir durch konventionelle Navigation feststellen konnten. Nun wissen wir wenigstens, woran das gelegen hat und dass wir auch im Wortsinn ruhig weiter terrestrisch navigieren werden.