12.04.15 Markt der Kulturen



Bunt, exotisch und fair ging es an diesem Wochende im Flensburger Schifffahrtsmuseum zu. "Batikstoffe aus Südafrika, Gebrauchskeramik aus Marokko, Recyclingperlen aus Ghana, handgewebte Seidenstoffe aus Usbekistan, Silbermetalllampen aus Ägypten, modernes indisches Design aus Jute und Papier" hatte das Schifffahrtsmuseum angekündigt  und hinzugefügt: "Die Produktionskette ist immer nachvollziehbar. Alle Waren kommen aus kleinen Betrieben, in denen die Mitarbeiter ihr Auskommen finden." 

Während an diesem frischen Frühlingstag der Fischmarkt Besucher ans Bohlwerk und auf die Schiffbrücke lockten, drängten sich in dem ehemaligen Zollpackhaus viele Freunde von Angeboten aus fernen Ländern. Es bot ein Bild wie von in einem Basar. Der unvergessene Joseph Ringelnatz kommt mit seiner Ode an Segelschiffe in den Sinn, in der besingt, wie sie wertvolle Dinge "fürsorglich von Land zu Land" tragen. 
Das obere Stockwerk ist gefüllt mit seidenweichen Wollstoffen aus Afrika, in den magischen Farbkombinationen und Mustern dieses Kontinents. Auch Kleider, Umhänge, Bänder Schals aus Madagaskar und Bukina Faso. "Ich fahre in jedem Jahr mehrmals nach Afrika und bringe den Frauen Nähmaschinen; damit können sie arbeiten und etwas unabhängiger werden" sagte eine Anbieterin und wies auf ihre Angebote. Darunter auch ganz bezaubernde kleine Schmuckstücke aus den Resten von Getränkedosen. Wie arm müssen  Menschen sein, wenn sie damit ihr Auskommen verdienen und dennoch so vital und kreativ, dass so schöne Kunstwerke entstehen. Der Platz reicht nicht, um alle Eindrücke zu schildern. Ein Blick auf die Besucher - vorwiegend Frauen - zeigte, wie sehr sie der Markt der Kulturen in seinen Bann zieht.


Währendessen bot das Museumscafé den Besuchern kulinarische Erfrischungen zur Stärkung an und eine südamerikanische Gruppe spielte sanft schwingende Sambarhytmen. Ach ja, man sollte einfach mal wieder verreisen.