Auf OLINE warten Planken auf ihre Bestimmung |
Die Haltbarkeitsdauer traditioneller Holzschiffe, wie sie am Bohlwerk zu sehen sind, ist begrenzt. Zumal dann, wenn sie nicht ständig gepflegt und repariert werden. Das aber heißt ständig viel Zeit und Geld für den Erhalt aufzuwenden. Daher sind wirklich alte Schiffe selten. Die es noch gibt, genießen zu Recht große Beachtung. Denn anders als Burgen und Schlösser an Land, können sie die Zeiten nicht als Ruinen überstehen - wenn man von Objekten der Unterwasserarchäologie einmal absieht.
Am Bohlwerk ist die Handelsquatze OLINE das älteste Schiff. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn sie ist eines der ältesten Schiffe auf der Ostsee insgesamt. Doch schon bei ihrem vorherigen Besitzer dämmerte sie einem garnicht unwahrscheinlichen Schicksal entgegen: als Opfer der Kettensäge zu enden oder als Last an einem Bergungskran. Ein Schiff aus diesem Zustand zu retten fordert Mut, einen eisernen Willen, hohe Belastbarkeit, viel Sachverstand und Geld. Diese Kombination ist so selten wie Holzschiffe mit mehr als 130 Jahren auf dem Buckel.
Vor einigen Wochen wurden an dem Schiff Leckstellen im Rumpf geschlossen. Nun sollen offensichtlich marode Planken im Deck getauscht werden. Die zu ersetzenden Stellen wurden schon entfernt. Auf dem Deckshaus liegt neues Holz für den Einbau bereit. Sollten die Deckbalken noch gesund sein, kann die Arbeit schnell abgeschlossen werden. Wenn nicht, wird es schwierig. Alte Balken auszutauschen, ist nicht einfach, wenn das Deck noch weitgehend geschlossen ist. Dieses Kunststück ist vor einigen Jahren auf BODIL gelungen. Ein alter Balken wurden von innen zerstörend entfernt und der neuen durch Öffnungen in der obersten Planke von außen eingeschoben.
Wir werden sehen, wie es mit OLINE weitergeht. Dem Bootsbauer und dem Schiff wünschen wir gutes Gelingen!