22.10.13 Herbsttag auf der Förde

Heute war vermutlich der wärmste Tag dieser Woche. Strahlender Sonnenschein vom Aufgang bis zum Untergang. Ein Tag wie ein Geschenk! Mittags ist es auf dem Wasser um 20° C warm. Es gab Wochen in diesem Sommer, wo wir uns nach so viel Sonne und Wärme gesehnt haben. Dazu ein mäßiger Wind (vier Beaufort) aus Südost mit frischen Böen. Das lädt zu einem Ausflug auf die Förde ein und diese Einladung konnten wir nicht ausschlagen.
An einem Tag wie heute erleben wir das Segeln hier auf andere Weise. Kaum ein anderes Schiff ist auf dem Wasser, keine Motorboote oder gar Wasserflugzeuge. Ringsumher nichts als Stille pur, nur das Wasser gluckst ein wenig. Die Sonne steht mittags niedrig und das Wasser glänzt mit tausend Lichtern. Im Gegenlicht ist wenig zu erkennen, im gleißenden Glanz erscheinen nur schwarze Silhouetten.
Ein paar kleine Catboote tummeln sich auf dem Wasser. Junge Menschen segeln spielerisch umeinander, unterhalten sich und steuern lässig mit einem Fuß auf der Pinne.
In drei Stunden sind wir vor der Bucht von  Rinkenæs, Zeit umzukehren, denn
KRÄFTAN
die Tage sind schon merklich kürzer geworden. Schon am späten Nachmittag sinkt die feuchte Abendluft nieder. Dann sollten die Segel wieder unter ihren Persenningen sein.
Vor dem Flensburger Hafen begegnen wir KRÄFTAN, der historischen Jolle der Ostseeschule Flensburg. Sie kreuzt mit uns in den Hafen hinein. Schön zu sehen, wie die jungen Menschen mit dem Boot umgehen. Trotz seines geringen Tiefgangs läuft es erstaunlich hoch am Wind, ohne Motor, wir hätten sonst sein kerniges "tong, tong, tong" gehört.  Es ist also trotz seines Namens (Schwedisch Kräftan = Krebs) kein Querlöpper ¹).
Dreizehn Wendemanöver später haben wir den Museumshafen passiert, ein sportliches Vergnügen.

¹) So nennt man ein Schiff, das beim Kreuzen sehr stark seitlich vertrieben wird.