Die alten Schiffe am Bohlwerk sind Vielen mehr oder weniger bekannt. Andere, wie zum Beispiel DAGMAR AAEN sogar sehr. Kein Wunder, denn als Expeditionsschiff werden mit ihr weite Reisen unternommen. Über diese wird dann im Fernsehen berichtet. Das schafft Öffentlichkeit.
Die Boote der "Jollensammlung", vulgo Lüttfischer liegen etwas abseits und sind eher etwas für Eingeweihte. Zu diesem Teil des Museumshafens gehen meist nur wenige Besucher. Einige der Boote dort werden für die Jugendarbeit eingesetzt, wie zum
Beispiel MINNA ROEDER oder ABBI. Alle haben auf unterschiedlichen
Wegen zum Museumshafen gefunden. Eines ist sogar hier gebaut worden,
nämlich ARVED. Die Arendal-Sjekte wurde von dem norwegischen Bootsbauer Willem Dannewik während mehr als zehn Jahren an den Tagen der Rum-Regatten
gebaut. Andere Boote bleiben fast unbekannt, zumal, wenn sie längere Zeit abwesend sind.
Daher war gestern auch auf WIEBKE BOHLEN bei einem Ausflug auf die Förde großes Booteraten angesagt, als der schwarze Rumpf mit dem aufgetuchten Sprietsegel in Sicht kam. Es war kein dänisches Boot, denn es zeigte am Heck die Farben schwarz-rot-gold. Dass es aus dem Museumshafen sein könnte, war keine abwegige Vermutung. Denn hier sind die meisten alten Fischerboote versammelt. Aber welches?
Bald war das typische "Töff-töff" eines kleinen Bootsmotors
zu hören. Ein Geräusch, mit dem man vor einigen Jahren noch an jedem
Morgen in dänischen Häfen geweckt wurde, wenn die Fischer zum Fang
ausliefen. Aber der Name fiel nicht ein.
Beim Näherkommen lösten die zwei jungen Leute auf dem alten Fischerboot das Rätsel auf. Das Boot heißt SORTE SARA. Sie ist als einzige im Lüttfischerhafen motorisiert. Die Snekkersten Jolle von 1897 war auf dem Weg von der Werft von Joachim Dunker in Egernsund zum Museumshafen. Ihre bisherigen Eigner haben sie als großzügige Spende der gGmbH Historischer Hafen Flensburg übereignet. Nicht ohne sie vorher noch einmal gründlich überholen zu lassen. Hierfür herzlichen Dank auch an dieser Stelle!
Nun wird die "Schwarze Sara" hoffentlich häufiger auf dem Wasser zu sehen sein. Zu hoffen ist auch, dass sich jemand verständig um sie kümmert. "Erwirb es, um es zu besitzen!" Ein guter Rat. Er gilt auch heute noch.
Dieses Tagebuch wird für Liebhaber und Freunde traditioneller Segelschiffe geschrieben. Es gibt ausschließlich persönliche Eindrücke und Gedanken wieder. Daher ist es unvollständig und subjektiv. Für Irrtümer bitte ich um Nachsicht. Vielleicht findet ihr Zeit, einen Kommentar an die Mailanschrift in "Impressum/Kontakt" zu schreiben. Dafür schon im voraus herzlichen Dank! Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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