18.09.19 SEUTE DEERN soll morgen schwimmen

Vor fast drei Wochen sank die hundert Jahre alte und sanierungsbedürftige Dreimastbark des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven an der Pier des Alten Hafens. Morgen soll sie wieder aufschwimmen.

SEUTE DEERN
Foto: buten un binnen
Seit Anfang des Monats wurde die Bergung des Dreimasters aus dem Jahr 1919 geplant und vorbereitet. Unmittelbar nach dem nächtlichen Unglück wurde Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantzhof in der Kreiszeitung mit der Hoffnung zitiert, das Wahrzeichen der Stadt an der Wesermündung bergen und restaurieren zu können. Schon bald danach liefen die Vorbereitungen an. Zunächst wurden Teile der schweren Takelage entfernt. Das sollte ein Kentern bei der Bergung verhindern. Zudem wurde der Rumpf unter Wasser mit einem Tauchroboter per Kamera untersucht, um den Zustand des desolaten Rumpfes genauer zu erfassen. Auch das eine Sicherungsmaßnahme, um weiteren Schaden an dem Wahrzeichen der Stadt zu verhindern. Dass die SEUTE DEERN schwer heruntergekommen war, ist schon vorher bekannt gewesen. Gelder wurden für ihre Sanierung bereitgestellt. In der Presse wurden wurden große Beträge genannt, 1,4 Millionen Euro allein für die Planung, 30 Millionen für die Sanierung. Jetzt werden zusätzlich über eine Million für die ungeplante Bergung genannt.

Mittlerweile ist die eigentliche Bergung angelaufen. Taucher haben Hebegurte durch den Schlamm unter dem Rumpf gezogen, an denen morgen Luftkissen für den notwendigen Auftrieb angebracht werden. Zudem wurden die Leckstellen im Rumpf so weit möglich geschlossen. Während das Wasser durch Pumpen aus dem Rumpf geschafft wird, soll das Schiff aufschwimmen. Kritisch bleibt die Gefahr, dass das "Süsse Mädchen" während des Manövers kentert. Schließlich konnte der Rumpf soweit er im Schlamm steckt nicht untersucht werden und auf eine Besichtigung von innen durch Taucher wurde verzichtet um sie nicht zu gefährden.


Wie es nach einer erfolgreichen Bergung weitergeht ist indessen noch unklar. Man will überlegen, ob die zugesagten Mittel tatsächlich in voller Höhe bereitgestellt werden. Darüber werden die Stiftung Deutsches Schiffahrtsmuseum und die Politik entscheiden. Der Ausgang ist ungewiss.