Für Traditionsschiffer ist der Herbst ist die beste Zeit um den Mast zu pflegen. Dann ist das Holz noch trocken und die große Feuchtigkeit und Kälte steht noch bevor.
Es ist bekannt: Der Holzmast auf einem Traditionsschiff benötigt mehr Wartung und Pflege als beispielsweise ein Aluminium-Mast auf einer modernen Jacht. Dabei ist der Aufwand für Kontrolle, Wartung und Pflege für sich alleine genommen nicht einmal besonders hoch. Läge der Mast auf Böcken am Boden, wäre er schon längstens gut gepflegt. Aber da oben mit Schleifpapier und Pinsel herumbaumeln?
Während die Masten von vielen modernen Yachten im Herbst "gelegt" werden, bleiben ihre Kollegen auf Traditionsschiffe meist jahrelang an ihrem Platz. Das liegt unter anderem auch daran, dass der Aufwand den Mast in die Horizontale zu bringen erheblich größer ist, als bei den Sportbooten und Jachten.
Dennoch ist die Kontrolle und Wartung notwendig. Und da der Mast nicht runter kommt zum Schipper, muss der Schipper rauf auf den Mast. Das ist eigentlich nicht besonders schwierig und auch recht befriedigend, besonders dann, wenn die anschließend die Arbeit erledigt ist. Dann sind alle Schäkel und Blöcke kontrolliert, die Wanten und Stagen labsalbt und die Kontakte der Mast-Elektrik überprüft. Dann kann man sich wieder getrost seinem Boot anvertrauen. Allerdings benötigt man dazu aber immer auch einen zuverlässigen Helfer respektive Helferin. Und auch ein bisschen Zeit wird benötigt. Denn mit einmaligem Aufentern ist es nicht getan. Beim ersten Durchgang wird kontrolliert und beim abentern geschliffen und Stück für Stück gleich anschließend der schützende Lack aufgetragen. Beim zweiten mal sollte es mit lackieren gut sein. Wer seinen Mast besonders gut schützen will, kann das dann auch gerne noch wiederholen. In der Praxis steht aber oft das Wetter oder die Leidenschaft zum segeln dagegen. Und - man sollte das in jedem Jahr konsequent durchziehen, denn sonst steigt der Aufwand exponentiell. Dann ist es eben nicht mit einem flotten Anschliff getan. Und wenn der alte Lack durchgeschliffen ist, genügen auch nicht nur zwei oder drei Lagen neuer Lackauftrag. Weil das so ist, sieht man so viele grau oder schwarz verwitterte Masten. Und im Extremfall gibt es wieder Berichte über Bruch in der Takelage wegen mangelhafter Wartung.
Ausflüge in den Mast haben aber auch ihre schönen Seiten. So sind sie ein sinnvolles Sportprogramm - entweder für den Helfer, der den Skipper in den Mast hochhievt, oder für Letzteren, wenn er sich sich selber nach oben befördert. In unserem Fall gelingt ihm das mit einer vierpartigen Talje. Die geht bis in den Masttopp und wird mit dem Toppfall vorgeheißt. Unser Mast ist ca 13 Meter hoch. Um sich selber vom Deck nach oben zu hieven braucht man etwa zehn Minuten. Das bringt ordentlich frische Luft in die Lungen und der Kreislauf kommt auch gut in Schwung. Einmal Mast rauf und dann von oben bis unten lackieren ist in weniger als zwei Stunden erledigt. Aber man kann sich das auch in kleinere Portionen aufteilen. Besondere Aufmerksamkeit benötigt der Masttopp, also der Teil über den Kälbern. Dort sind die meisten Blöcke angeschlagen und die Wanten und Stagen bilden viele verwinkelte Ecken, die alle sorgfältig gereinigt, geschliffen und gelackt werden müssen.
Blick nach Norden: BODIL, MYTILUS, PIROLA und ANNY
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Blick nach Süden. Zu sehen sind MEJSEN, GRETA und THOR.
BETTY und DANA sind abgereist. Im Vordergrund das Heck
von FORTUNA
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Soviel Zeit muss sein: Ein Blick auf WIEBKE BOHLEN ...
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Während die Masten von vielen modernen Yachten im Herbst "gelegt" werden, bleiben ihre Kollegen auf Traditionsschiffe meist jahrelang an ihrem Platz. Das liegt unter anderem auch daran, dass der Aufwand den Mast in die Horizontale zu bringen erheblich größer ist, als bei den Sportbooten und Jachten.
Dennoch ist die Kontrolle und Wartung notwendig. Und da der Mast nicht runter kommt zum Schipper, muss der Schipper rauf auf den Mast. Das ist eigentlich nicht besonders schwierig und auch recht befriedigend, besonders dann, wenn die anschließend die Arbeit erledigt ist. Dann sind alle Schäkel und Blöcke kontrolliert, die Wanten und Stagen labsalbt und die Kontakte der Mast-Elektrik überprüft. Dann kann man sich wieder getrost seinem Boot anvertrauen. Allerdings benötigt man dazu aber immer auch einen zuverlässigen Helfer respektive Helferin. Und auch ein bisschen Zeit wird benötigt. Denn mit einmaligem Aufentern ist es nicht getan. Beim ersten Durchgang wird kontrolliert und beim abentern geschliffen und Stück für Stück gleich anschließend der schützende Lack aufgetragen. Beim zweiten mal sollte es mit lackieren gut sein. Wer seinen Mast besonders gut schützen will, kann das dann auch gerne noch wiederholen. In der Praxis steht aber oft das Wetter oder die Leidenschaft zum segeln dagegen. Und - man sollte das in jedem Jahr konsequent durchziehen, denn sonst steigt der Aufwand exponentiell. Dann ist es eben nicht mit einem flotten Anschliff getan. Und wenn der alte Lack durchgeschliffen ist, genügen auch nicht nur zwei oder drei Lagen neuer Lackauftrag. Weil das so ist, sieht man so viele grau oder schwarz verwitterte Masten. Und im Extremfall gibt es wieder Berichte über Bruch in der Takelage wegen mangelhafter Wartung.
… und noch einer, weil's so schön ist
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Ausflüge in den Mast haben aber auch ihre schönen Seiten. So sind sie ein sinnvolles Sportprogramm - entweder für den Helfer, der den Skipper in den Mast hochhievt, oder für Letzteren, wenn er sich sich selber nach oben befördert. In unserem Fall gelingt ihm das mit einer vierpartigen Talje. Die geht bis in den Masttopp und wird mit dem Toppfall vorgeheißt. Unser Mast ist ca 13 Meter hoch. Um sich selber vom Deck nach oben zu hieven braucht man etwa zehn Minuten. Das bringt ordentlich frische Luft in die Lungen und der Kreislauf kommt auch gut in Schwung. Einmal Mast rauf und dann von oben bis unten lackieren ist in weniger als zwei Stunden erledigt. Aber man kann sich das auch in kleinere Portionen aufteilen. Besondere Aufmerksamkeit benötigt der Masttopp, also der Teil über den Kälbern. Dort sind die meisten Blöcke angeschlagen und die Wanten und Stagen bilden viele verwinkelte Ecken, die alle sorgfältig gereinigt, geschliffen und gelackt werden müssen.
Aber auch bei jährlicher Pflege müssen Holzmasten traditioneller Schiffen nach einigen Jahren gezogen werden. Sonst kann das Holz in verborgenen Ecken faulen, bis es zu spät ist für eine Reparatur ist. Wir ziehen es vor, Masten von Hand zu schleifen anstatt mit einer Schleifmaschine - von einem Winkelschleifer ganz zu schweigen! Vergleiche mit Nachbarn, die es anders halten sprechen dafür. Es geht zumindest gleich schnell, ist schonender, gründlicher und der Mast bleibt rund. Und das Lackieren geht auch schneller wenn der "alte" Lack nur angeschliffen wird.
Lohn der Mühe ist auch die Aussicht über benachbarte Boote, den Hafen, die Passanten auf dem Bohlwerk und natürlich auch das eigene Boot zu seinen Füßen. Prima Aussicht eben.