Saling der RYVAR, teilweise demontiert. Das Eselshaupt ist in dieser Ansicht durch die Mastbacken verborgen. Es sitzt - wenn montiert - auf dem Masttopp. (Anm.: Die rechte Seite zeigt zum Bug) |
So wie der Mast, zwar ohne Großtoppstenge aber mit den Wanten und Stagen, vor uns liegt, ist die so genannte "Saling " gut zu erkennen. Sie ist teilweise zerlegt.
Die Stenge kann herunter genommen ("gestrichen") und auch wieder gesetzt werden um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten. Sie wird oberhalb der Saling mit einem Beschlag, dem sogenannten "Eselshaupt", am Masttopp
Aus Wolfram zu Mondfeld: Schiffsmodelle, ISBN 3-572-01464-6(Anm.: Die rechte Seite zeigt zum Bug) |
Die Mastbacken werden beim Segeln stark belastet, einerseits durch den Zug der Unterwanten, andererseits durch das Gewicht der Stenge. In deren Fuß ist ein rechteckiger Durchgang, durch den das Stengenschloss geführt ist. Das ist ein genau passender Holzriegel der auf der Saling aufliegt und somit das Gewicht der Stenge plus Zugkraft der Oberwanten stützt. Von dieser Funktion hat die "Saling" ihren Namen, er leitet sich vom niederdeutschen "sadel" ab, wie auch der in seiner ursprünglichen Bedeutung bekannte "Sattel"¹). Abschließend der Hinweis auf ein weiteres Bauteil, auf dem die Wanten aufliegen: Die Kalben schützen als Verschleißteile die Oberkante der Mastbacken.
Auch wenn sie ebenfalls "Saling" genannt werden, von ihrem Ursprung haben sie an modernen Yachten nur noch eine Funktion übernommen: Den Mast (jetzt ohne Stenge) gegen seitlichen Zug zu stützen.
Kleinere traditionelle Boote wie z.Bsp. WIEBKE BOHLEN haben keine Saling. Dort stehen die Masttoppen unverstagt. Aber die Wanten werden ebenfalls über Mastbacken und Kalben geführt - wie bei RYVAR.
_________________________________