Dieses Tagebuch wird für Liebhaber und Freunde traditioneller Segelschiffe geschrieben. Es gibt ausschließlich persönliche Eindrücke und Gedanken wieder. Daher ist es unvollständig und subjektiv. Für Irrtümer bitte ich um Nachsicht. Vielleicht findet ihr Zeit, einen Kommentar an die Mailanschrift in "Impressum/Kontakt" zu schreiben. Dafür schon im voraus herzlichen Dank! Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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14.06.16 Mother's little helpers (2)
"Der Klüver gehört zu den lebendigsten Segeln eines Kutters" schreibt Tom Cunliffe in seinem Buch "Oldtimer segeln" ¹) und empfiehlt, ihn immer unter Kontrolle zu halten. Denn seine Bedienung "kann eine schmerzhafte Angelegenheit werden, wenn man ihm auch nur halbwegs gestattet, verrückt zu spielen". Wohl wahr. Besonders beim Setzen und Bergen nutzt dieser Teufel jede Chance, sich auszutoben. Wird das Segel zudem auf einem Rackring gefahren, ist es dadurch nicht einfacher zu bedienen. Irgend jemand hat mal geschrieben, einen Klüver zu bergen brauche nur zwei Hand an Deck. Eine am Fall, die andere an der Schot. Das Fall wird gefiert und der Laufring rutscht auf dem Klüverbaum in Richtung Vorsteven, während die Schot dichtgeholt wird. Wenn das Segel dann unten ist, werfen sich die anderen sechs Mann auf das tobende Tuch.
Als wir vor Jahren bei Starkwind unseren frei fliegend auf einem Rackring gesetzten Klüver bergen mussten, landete das teure Tuch prompt im Wasser und wischte uns das Antifouling vom Rumpf.
Die kleine Crew muss sich da schon etwas einfallen lassen, um mit so einem Flattermann zurecht zu kommen. Ein Rollklüver kam für uns nicht infrage, schließlich ist WIEBKE BOHLEN eine klassische Kreuzeryacht. Was wir suchten, sollte vor allen Dingen sicher zu handhaben und letztlich auch bezahlbar sein. Glücklicherweise hat der englische Yachtkonstrukteur John Laurent Giles mit seiner Yacht DYARCHY ein System bekannt gemacht, das Klüverstag, -fall und -vorliek zu einem selbst stabilisierenden Ganzen zusammenfasst. Das System haben wir vor mehreren Jahren installiert und ein paar tausend Meilen gesegelt - immer nur zu zweit.
Wenn wir das Klüversegel wechseln wollen, geben wir dem Stag lose. Dann können wir die Stagreiter bequem an Deck aus- und einhaken. Dieser Vorteil hat uns das Segeln auf langen Strecken oft erleichtert.
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¹) Tom Cunliffe, Oldtimer segeln - Segeln und Seemannschaft auf gaffelgetakelten Yachten, 1994 Pietsch Verlag, ISBN 3-613-50204-6