10.02.16 Förderung beschieden

Mit seiner Hoffnung, dass auch künftig im Museum Qualität mehr ist als Besucherzahlen ausdrücken, formulierte der Leiter des Flensburger Schifffahrtsmuseums Dr. Thomas Overdick seine Erwartung an das Projekt, dessen zweite Stufe heute in seinem Haus gestartet wurde. Es geht um  Museumsberatung und -zertifizierun, ein Vorhaben, das von der Landesregierung Schleswig- Holstein mit insgesamt 270 Tsd. Euro gefördert wird. Hierzu waren zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik, Kulturverwaltung und der betroffenen Museen und Verbände zusammengekommen. Die Förderzusage wurde von Ministerin Frau Anke Sporendonk an  die Projektträger übergeben, das ist der Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V., der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holstein e.V. und das Nordkolleg Rendsburg, in dem auch die Projektleitung beheimatet ist.

Keine Vergabe ohne Vorträge. Heute befassten sie sich mit der Bedeutung von Begriffen wie "Professionalisierung", "Vernetzung", "Self-Assessment", "Qualifizierung" und "Zertifizierung" auf dem speziellen Gebiet der Museen. Gerade die beiden letzgenannten sollen über den Tag hinausweisen und helfen, die Effizienz der Museumsarbeit zu sichern, Argumentationshilfen für die Kommunikation mit Sponsoren liefern, und ein Netzwerk von Museen in Schleswig-Holstein fördern. Dahinter steht auch das Vorhaben, das Netzwerk auf eine grenzübergreifende "Fehmarnbelt-Region" zu erweitern. Diese Arbeit läuft unter dem Namen "NORDMUS" und wird mit weiteren 1,19 Mio. Euro gefördert.

Als Projektthema kein komplettes Neuland, wird es für die beteiligten Museen bestimmt einige Änderungen bedeuten, wie Dr. Bernd Brandes-Druba hervorhob: "Es wird und darf nicht alles so bleiben wie es ist." Wenn er das sagt, wird es wohl so kommen, spricht er doch für die Sparkassenstiftung, von der das Fördergeld stammt.

Das Förderprogramm beginnt mit der Teilnahme an einem Fortbildungsprogramm über acht Tage, zu dem jedes teilnehmende Museum verpflichtet ist. Es umfasst Themen wie "Museumsleitbild und -Konzept, Sammlungskonzept", "Pressearbeit und Marketing" aber auch "Präventive Konservierung".

Anschließend wird ein Zertifizierungsteam die Museen aufsuchen und helfen, einen fachspezifischen Fragebogen zu bearbeiten und darauf aufbauend, eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten zu nutzen.


Diese Aktionsfülle wird sich über das Jahr 2016 erstrecken. Die Resultate sollen von zehn hochrangigen Juroren bewertet und - so die Erwartung - mit einem krönenden Zertifikat belohnt werden das sich die Zertifikanten in Form einer Tafel an die Fassade schrauben können.

Darum ging es heute: der Förderbescheid,
Ministerin Anke Sporendonk und die erfreuten Empfänger
Die geförderten Museen müssen sich an der Finanzierung mit je 1000 Euro beteiligen. Das, und der Aufwand in der Projektarbeit wird die Möglichkeit der Zertifikanten vermutlich heftig strapazieren und es ist zu hoffen, dass es sich letztlich für die Besucher der Museen positiv auswirkt. Denn ihre Zufriedenheit sollte doch das übergeordnete Ziel sein, auch wenn es heute nicht genannt wurde.