Langkieler zu segeln hat viele Vorteile. Ihre Kursbeständigkeit ist legendär. Wer sie einmal, gut getrimmt, am Wind gesegelt hat, wird es bestätigen. Anders in Häfen. In der Blütezeit der Segler mit langem Kiel boten sie noch andere Voraussetzungen als heute, wo Kurzkieler mit ausgeklügelten Antriebskonzepten die Regel sind. Faltpropeller und Querstrahlruder sind häufig vertreten. Solche Schiffe fahren unter Maschine vorwärts wie rückwärts, fast wie ein PKW. Anders die Oldtimer. Einen Langkieler unter Maschine rückwärts zu fahren, heißt einen störrischen Esel reiten. Sie ignorieren einfach die Ruderstellung und richten sich nur nach Geschwindigkeit und Propellerdrehung. Am besten fährt, der einschätzen kann, wo das Schiff hin will. Wehe dem, der das nicht akzeptiert und dem Schiff seinen Willen aufzwingen will! Er braucht zumindest sehr starke Nerven, besser noch eine gutmütige Kasko- und Haftpflichtversicherung. Als die Motorisierung der Segelschiffe noch Ausnahme und nicht Regel war, gab es Takeldalben die man mit einem Aufschießer ansteuern konnte, um die Segel zu bergen. Aber wo gibt es in den Häfen dafür noch genügend Platz? In der Regel wird für alle Schiffe über acht Metern Länge stillschweigend ein Maschinenantrieb vorausgesetzt. Entsprechend eng sind die Boxen und Steganlagen gepackt. Sieht man einmal eine große klassische Jacht ohne Maschine anlegen, hat sie meist ein starkes Motorboot als Manöverhilfe dabei. So kommt mancher Traditionsschiffer mit kleiner Besatzung auf die naheliegende Idee, mit den modernen Booten gleichzuziehen.
Häfen sind voller interessierter Zuschauer. Sie beobachten sein Manöver und staunen: "Donnerwetter, der hat's aber drauf". Irrtum, er hat es in Wirklichkeit drunter. Unter der Wasserlinie, diskret verborgen verrichten "Mothers little helpers" ihre nützliche Arbeit, strudeln heftig los, drücken den Bug, wohin er freiwillig nie gewollt hätte. Ablandiger Wind? Kein Problem, vorwärts wie rückwärts. In die Spring einfahren - wozu denn? Den Radeffekt nutzen - das war einmal.
Früher noch sinnvoller Kompromiss: Zweiflügelpropeller, der in Segelstellung hinter dem Achtersteven arretiert wird um den Strömungswiderstand gering zu halten. Heute setzt man eher auf Faltpropeller.
Bislang noch Ausnahme: Bugstrahlruder in einem traditionellen Spitzgatter.
Dieses Tagebuch wird für Liebhaber und Freunde traditioneller Segelschiffe geschrieben. Es gibt ausschließlich persönliche Eindrücke und Gedanken wieder. Daher ist es unvollständig und subjektiv. Für Irrtümer bitte ich um Nachsicht. Vielleicht findet ihr Zeit, einen Kommentar an die Mailanschrift in "Impressum/Kontakt" zu schreiben. Dafür schon im voraus herzlichen Dank! Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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