Die Schiffsglocke des Flaggschiffs der Franklin Expedition nach 170 Jahren geborgen Foto: FAZ online 14.11.14 nachträglich hizugefügt |
Vor gut einem Monat berichteten wir über den Fund der HMS EREBUS, dem Schiff der tragischen Franklin-Expedition. Zusammen mit der HMS TERROR stachen die Schiffe im Jahr 1845 in See und wurden bis Anfang September 2014 nicht mehr gesehen. Die EREBUS oder HMS TERROR soll nach Schilderungen von Inuit im Jahr 1848 in aufrechter Stellung gesunken sein.
Vor wenigen Tagen wurde ihre Schiffglocke gefunden und damit die Identität des Wracks erneut bestätigt. Außerdem wurden Seile gesichtet. Diese sollen demnächst wissenschaftlich untersucht werden. Ein ausführlicher Bericht ist in Finanzen.net zu finden.
Modell von 1815 der LA FOUDROYANTE Bj. 1794 Bombarde der Französischen Marine. (Detail: Mörsergeschütz) Foto aus WIKIPEDIA unter CeCILL Abkommen |
Als die HMS EREBUS sank, war sie 22 Jahre alt (Stapellauf 1826). Vor dem Einsatz als Schiff der Franklin- Expedition wurde sie im Britisch-Amerikanischen Krieg eingesetzt und hat im Rahmen der Ross-Expedition die Antarktis bereist (1839-43). Für die Franklin Expedition wurde sie modernisiert und mit einer 25 PS-Dampfmaschine versehen. Trotz ihres Alters war sie ein außerordentlich stabiles Schiff, schließlich wurde sie als Bombarde gebaut. Hier mussten die Schiffsrümpfe den enormen Rückstoß der Mörser auffangen. Anders bei als Kanonen oder Karronaden wurde der Rückstoß nicht in Bewegungsenergie umgewandelt.
Da die Mörser nur in Schiffrichtung schießen konnten. wurden Bombarden hauptsächlich gegen unbewegliche (Nah-) Ziele an Land und auf See eingesetzt, wie zum Beispiel gegen die ankernde Dänische Flotte in der Schlacht von Kopenhagen im Jahr 1801.