25.05.14 Von oben gesehen

Auch heute ist das Bohlwerk Teil der Hafenpromenade. Man trifft sich, isst ein wenig, redet, schaut oder träumt. 
 
Von oben gesehen: Das Bohlwerk heute
So wie sich der Museumshafen heute zeigt, lässt er die kommende Rum-Regatta noch nicht einmal erahnen. Kaum zu glauben, dass in nur fünf Tagen alleine am Bohlwerk dutzende alte Segelschiffe liegen werden. Jagten, Snurrewadenkutter, Lotsboote, Belt-Boote, Skoiten, Smakken - viele unterschiedliche Typen. Alle geprägt vom ihrem früheren Zweck und Ursprung. Sie erinnern an die Zeit, als nur der Wind die meisten Schiffe antrieb und die Küstenschiffahrt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war. Das ist nicht einmal einhundert Jahre her. Dennoch sind die Zeugnisse der Arbeitswelt jener Zeit weitgehend aus dem Bild der Hafenstädte verschwunden. Das meiste, was Krieg, technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel übrigließen, wird heute in Museen aufbewahrt und pädagogisch ansprechend präsentiert. Schiffe gehören wegen ihrer Größe im allgemeinen nicht dazu. Das Bohlwerk während der Rum-Regatta ist einer der wenigen Orte, die annähernd zeigen, wie reges Hafenleben an den Küsten einmal ausgesehen hat. Nicht auf Bildtafeln oder alten Postkarten, sondern in voller Größe. Sozusagen zum Anfassen und anhören und auch zum riechen. 
Doch bleibt die Zeit nicht stehen. Die Szene der Traditionssegler wandelt sich. Gesetzgebung und Behörden bestimmen zunehmend die Richtung der Entwicklung. Sehr stark wird sich in wenigen Jahren der demografische Wandel auswirken. Weniger junge Menschen als früher können sich ihre Freizeit auf und mit traditionellen Schiffen vorstellen.
Was in dieser Situation zu tun ist, folgt anderenorts anderen Schwerpunkten. In diesem Jahr haben wir in Flensburg die spannende Möglichkeit zwei wichtige Organisationen kennenzulernen, die in diesem Bereich maßgeblich Einfluss nehmen.
Die eine ist die dänische Træskibssammenslutningen. Sie feiert eine Woche nach der Rum-Regatta erstmals ihr Jahrestreffen in Flensburg. In Deutschland gibt es keine vergleichbare Organisation. Aber es gibt eine, wenn auch kleine, Anzahl deutscher Schiffe, die Mitglied sind. 
Die andere ist die EMH (European Maritime Heritage) als europäische  Organisation.  Sie wird in diesem Jahr gleichzeitig in Flensburg tagen, um über die Situation in europäischen Ländern zu  sprechen und um Vorgehensweisen festzulegen. 
Während der Rum-Regatta vor einem Jahr