Damals, im Schatten der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich, konnte das neutrale Dänemark weitgehend ungestört seine wirtschaftlichen Ziele verfolgen, als die Wunden des großen Nordischen Krieges mit Schweden zu heilen begannen. Flensburg war zweitgrößte Hafenstadt des Königreichs und der Handel mit den Kolonien florierte.
In Reisen von mehreren Monaten Dauer wurden Baumaterialien und Dinge des täglichen Bedarfs in die Kolonien geschafft, im Gegenzug kamen hauptsächlich Rohrzucker und Rum ins Land. Flensburg profitierte darüber hinaus vom Schiffbau, der Proviantierung und der Ausrüstung der Schiffe. Die Arbeit auf den Plantagen wurde ausschließlich von Sklaven verrichtet. Mit Ende der Sklaverei und der zunehmenden Erzeugung von Zucker aus Rüben ab dem Wechsel von 18. zum 19. Jahrhundert ging diese Zeit zuende.
Der Seehandel wurde mit den damals modernen Zweimaster-Segelschiffen vom
Schnaubrigg des 18. Jahrhunderts Abb. WIKIPEDIA |
Als historische Vorlage wurde ein Schiff ausgesucht, das zwar nicht in Flensburg gebaut wurde, das aber einem flensburger Original nahe kommt, die FORENING.
FORENING vor vier Wochen |
Die Stadt, so erwartet die Werftleitung, brauche lediglich den Bau "wohlwollend begleiten". Finanziell soll "niemand hineingezogen werden" wurde versprochen. Aber die Stadt ziert sich dennoch, so ist zu lesen. Es geht wohl nicht nur darum, wo das Schiff gebaut, sondern auch, wo es anschließend aufgestellt werden soll. Das Gelände der Museumswerft ist dafür zu klein.
Blick auf ein kleineres historisches Schiff (30 Meter lang), hier die WISSEMARA, kürzlich Gast im Historischen Hafen. |
Vielleicht lohnt es, sich bei der Gelegenheit auch einmal an die "Danske Jagt" zu erinnern. Auch mit ihr sollte eine Vision Wirklichkeit werden: Das Schiff sollte nach seinem Stapellauf im August 2009 einmal pro Woche zwischen Broager und Flensburg verkehren. Es hat den Werftbereich nie verlassen. Mittlerweile sieht es so alt aus wie seine originale Vorlage jetzt aussehen müsste, wenn es sie noch gäbe.