26.02.18 Frost bei Nord-Ost

Nachmittags an der Museumswerft

Heute drückt der frische Wind das Wasser aus der Förde in den Hafen, allerdings noch nicht so sehr, wie noch vor zwei Tagen angenommen. Aber der Wind nimmt bis Mittwoch weiter zu, wenn man der Vorhersage Glauben schenken darf. In Böen sollen sieben Beaufort erreicht werden. Die erwartete Kälte hat uns allerdings schon jetzt erreicht. Am frühen Morgen zeigte das Thermometer in der Stadt fünf Minusgrade. Schon bildet sich erstes Eis auf dem Wasser. Noch sind es keine Schollen, sondern eine Mischung von kleinen und größeren Klumpen. Es sieht aus, als hätte man Eis und Wasser mit einem Mixer gequirlt.
Diese Eisbrühe dämpft die kabbeligen Wellen und lässt die langsam hereinrollende Windsee erkennen. Höhere Wellen sind bei Nordost typisch für den Flensburger Hafen. Sie können bei einem Sturm aus Nord-Ost beträchtliche Kraft entwickeln. Glücklicherweise gibt es eine solche Wetterlage nicht oft - zuletzt war es im Winter vor etwa 15 Jahren. Damals haben sich Schiffe am Bohlwerk losgerissen und beschädigt. Allerdings gab es damals noch nicht die großen, schwere Pontons der Museumswerft. Sie wirken als Wellenbrecher und schützen die alten Segler vor dem Wellenschlag. So schlimm wie damals wird es diesmal also wohl nicht werden. Aber das angenommene Hochwasser kann immer noch eintreffen und die kleineren, leichteren Boote wie beispielsweise GRETA tanzen schon jetzt auf dem Wasser. 

In anderen Gegenden fällt das Wetter tatsächlich aus der Norm: Soeben zeigt Facebook, dass es in Ägypten geschneit hat, zum ersten Mal seit 112 Jahren. Ein Foto zeigt die Pyramiden in ungewohntem Weiß*). In Oslo sank die Temperatur in der letzten Nacht unter minus fünfunddreissig (!) Grad. Fast könnte man sich die angedrohte Klimaerwärmung freuen.
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*) 01.03.18 Nix mit Skilaufen in Ägypten. Da sind wir wohl einem Fake aufgesessen: Heute ist es in Kairo 26°C warm und skiresort.de weist für Ägypten kein einziges Skigebiet aus. Sorry!