21.03.16 FRIEDA, GRETA und LINA

Nach seiner Wiederherstellung soll der Elbfischer GRETA auf der nächsten Rum-Regatta sein Debüt geben. Bis dahin sind es noch sechs Wochen. Wir haben uns den Stand der Restaurierung auf der Werft angesehen und kommen zu dem Schluss: Das kann eng werden. Denn zurzeit ist der Rumpf nur auf der Steuerbordseite komplett beplankt. Dafür mussten einige neue Spanten eingesetzt werden. In den alten hätte kein Bootsnagel mehr Halt gefunden. Auch der Achtersteven wurde komplett getauscht. Dabei wurde dem Boot jedoch nicht der ursprüngliche Steven für das typische Spiegelheck der Elbfischer zurückgegeben. Stattdessen wurde der 1948 nachgerüstete Achtersteven des Kanuhecks ersetzt. Entgegen der ursprünglichen Planung musste jetzt auch der "Bär" getauscht werden. Das ist der untere Teil des Achterstevens, in dem das Wellenlager sitzt. Wie die Spanten, war auch er dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen. Auch auf der Steuerbordseite mussten Spanten ersetzt werden. Schiffe rotten eben meist symmetrisch. Ist eine Seite faul, ist die andere oft ebenfalls fällig. Nun liegt der Rumpf auf der Seite. In dieser Lage sind die Kielplanken leichter zu montieren. 
Das stehende Gut soll ja dem Vernehmen nach in gutem Zustand sein. Wenn also sonst nichts mehr dazu kommt, könnte dem Debüt auf der Rum-Regatta nichts mehr im Wege stehen. Restaurierungen alter Schiffe sind manchmal Veranstaltungen mit offenem Ende. Und so könnte auch GRETA nicht zum letzten Mal auf der Werft gewesen sein. 

LINA, der Toppsegelschoner aus dem Museumshafen ist auch noch auf der Werft, aber noch nicht komplett fertig. Hier waren die notwenigen Reparaturen anscheinend erheblich umfangreicher, als ursprünglich angenommen. Auch sie soll bis zur Rum-Regatta fertig sein.


Wie umfangreich Restaurationen sein können, war am Beispiel der FRIEDA zu sehen. Auch dieses Schiff war, wie GRETA, schon bei der Gründung des Museumshafes dabei. Es wechselte in den letzten Jahren zweimal den Besitzer und der jetzige Eigner hat aus einem alten reparierten Schiff praktisch einen Neubau machen lassen. Dabei wurden soweit möglich Teile aus der Jugendzeit des Kutters verwendet. Wir haben verschiedentlich über den Fortschritt der Arbeiten berichtet. Nun schwimmt FRIEDA wieder wie in ihren ersten Jahren. Allerdings hat man darauf verzichtet, das Schiff auch für seinen ursprünglichen Zweck zurückzubauen. Schließlich will der neue Eigner nicht in der Bünn bei den Fischen schlafen und wohnen. Während GRETA wieder im Museumshafen Flensburg festmachen wird, hat FRIEDA künftig ihren Heimathafen in Eckernförde.